Das Budget - Teil 2

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Das Budget - Teil 2

Das Budget - Teil 2

Gero Hard

Max: Ich musste wohl doch eingenickt sein. Unaufhörliches, penetrantes Vogelgequassel schrillte in meinen Ohren und weckte mich. Meine Muskeln waren verspannt und schmerzten. Besonders mein Rücken hatte auf diesem blöden Möbelstück gelitten.

Mein Weg in die Küche war schwerfällig und quälend. Meine Wirbelkörper fühlten sich an, als wären sie in Zick-Zack-Form aus ihren Positionen gerutscht. Eine zweite Nacht im Wohnzimmer konnte es schon rein körperlich für mich definitiv nicht geben. Never again!

Ich wartete auf den Kaffee, der langsam durch den Filter lief. Jeder Tropfen wurde argwöhnisch beobachtet und auf seine Qualität gescannt. Er wird mir gut tun und ich konnte es kaum erwarten, bis das Koffein meinen Kreislauf in Schwung brachte. Es war gerade fünf Uhr morgens und ich noch hundemüde. ‚Was für eine unchristliche Zeit‘, dachte ich und legte meinen Kopf auf die Tischplatte.

Dass Bianca jetzt reinkommen würde, brauchte ich nicht zu befürchten. So spät, wie sie nach Hause gekommen war, würde sie nicht vor Mittag aus dem Bett kommen. Zu Hause, wie lächerlich sich das plötzlich anhörte. Ihres könnte es ja gerne bleiben, meines war es seit Mittwoch nicht mehr.

Die frühen Morgenstunden schlichen langsam dahin. Ich hatte mir etwas zu schreiben geholt und meinen Abschiedsbrief an Bianca formuliert. Mein Jurastudium half mir, hochgestochen auszudrücken, was mir auf dem Herzen lag. Es klang schon unglaublich fundiert, mit Rechtsgrundlagen gespickt, was ich da zu Papier brachte.

Zugegeben, ich wollte sie damit auch beeindrucken. Aber sie auch zweifelsfrei wissen lassen, es mit meiner Trennung ernst zu meinen. Ich schloss das Ganze mit den Worten: Ich hole meine Sachen am Montag. Es ist aus! und legte das Blatt neben die Kaffeemaschine. Dort würde sie es mit absoluter Sicherheit finden, denn Kaffee war so etwas wie ein Lebenselixier für sie.

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