Das Duell

56 18-28 Minuten 0 Kommentare
Das Duell

Das Duell

Jürgen Lill

Ich hatte die Augen geschlossen und spürte Sophies warme Zunge zwischen ihren Lippen hervor nach meiner suchen. Ich hatte das Gefühl, vorher noch nie geküsst zu haben, so leidenschaftlich, langsam, gefühlvoll und zärtlich verschmolzen wir in diesem Moment, noch immer umspült von warmem Wasser. Doch ohne Vorwarnung, von einem Moment zum nächsten, wurde das Wasser plötzlich eiskalt. Wir schrieen beide auf und Sophie drehte sofort das Wasser ab. Nachdem wir diesen Schock überwunden hatten, hatten wir gut Lachen. Wir standen auf, küssten uns noch mal schnell, dann stiegen wir aus der Duschkabine und Sophie reichte mir ein Badetuch. Ich trocknete mich ab, schlang es um die Hüfte und ging voraus ins Wohnzimmer.
An der Wand hingen verschiedene Floretts und Degen und im Regal standen mehrere Pokale. Sophie war gut, und die Vorstellung, mir zumindest ein Unentschieden gegen sie erkämpft zu haben, erfüllte mich doch ein wenig mit Stolz. Während ich noch so ihre Trophäen bewunderte, rief sie aus dem Bad: „Im Regal ist Wein, Michael. Gießt Du uns bitte ein Glas ein?“
Ein guter, schwerer französischer Rotwein: Ich zog den Korken aus der Flasche, füllte zwei Gläser, zündete ein paar Kerzen an und ließ mich in einen Sessel fallen. Ich konnte Sophie nicht hören, aber ich nahm sie doch wahr, als sie hinter mir stand. Sie legte ihre Arme um mich und streichelte meinen Oberkörper. Dann öffnete sie den Knoten in meinem Badetuch und nahm meinen erschöpften Freund in die Hand. Sofort kam wieder Leben in ihn und er wurde fast augenblicklich wieder größer. Sie nahm die Eichel zwischen ihre Fingerspitzen, massierte sie sanft und zupfte frech daran. Dann nahm sie unvermittelt ein Florett von der Wand, setzte sich mir gegenüber und begann geschickt, aber vorsichtig mit, bzw. gegen meinen ‚Ständer’ zu fechten. Es war ein prickelndes und erregendes Gefühl, das ich durchaus genoss.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 6215

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben