„Drei Treffer! Und der Sieger darf sich vom Besiegten was wünschen.“
„Na super; Und wenn ich verliere?“
„Hey, was habe ich Dir beigebracht? Denke niemals ans Verlieren!“
Da stand ich also, ließ mir auf die Schulter klopfen und die guten Ratschläge derjenigen, die zu feige waren, selbst ihre Ehre zu verteidigen, über mich ergehen, ohne ihnen meine Aufmerksamkeit zu widmen. „Teamgeist!?“
Meinen Fechtanzug hatte ich noch an. Also streifte ich nur wieder meine Maske über, genauso, wie alle anderen es taten, damit nicht zu erkennen war, wer kämpfte. Und dann begab ich mich mit meinem Florett auf die Fechtbahn, wo meine Gegnerin mich schon erwartete. Auch sie hatte ihre Fechtmaske schon auf, wie auch die ganze Damenriege, so dass ich nicht erkennen konnte, gegen wen ich antrat. Nach der ersten Abschätzung konnte ich ungefähr ein Drittel der Damen nach Größe und Statur ausschließen. So gut kannte ich sie aber nicht, dass ich mir darüber hätte ein Urteil erlauben können, wer von ihnen nun genau so groß war wie mein Gegenüber, mit genau dieser Statur und Haltung. Nein Stopp, die Größe: Meine Gegnerin war klein, kleiner als die meisten anderen Damen und dabei aber sehr gut proportioniert, wie man unschwer durch den enganliegenden Fechtanzug erkennen konnte. Wer kam denn da überhaupt in Frage? Ich hatte keine Zeit mehr, mir länger den Kopf darüber zu zerbrechen, gegen wen ich fechten musste, denn das Zeichen wurde gegeben und es begann.
Grundstellung, Gruß, Engarde! Meine Gegnerin bewegte sich geschmeidig und schnell, wie eine Katze und fast hätte sie mich schon ganz zu Beginn des Kampfes überrumpelt. Ein Scheinangriff und sofort ein blitzschneller Ausfall, den ich gerade noch reflexartig parieren konnte. Puh, das war knapp. Wer steckte nur hinter dieser Maske? Wer konnte sich so schnell bewegen und war eine so gute Technikerin? Bei ihrem zweiten Angriff wurde ich getroffen.
Das Duell
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