Das Erwachen der Lust

Eine ungewöhnliche junge Frau

84 16-26 Minuten 0 Kommentare
Das Erwachen der Lust

Das Erwachen der Lust

Alnonymus

Vor allem ihr Gesicht verzaubert mich. Es ist oval und wird von mehr als schulterlangen, brünetten Haaren umrahmt, die sie oft zu einem unordentlichen Knoten hochsteckt, und so den Blick auf ihren Schwanenhals ermöglicht. Bettina hat zauberhafte, leicht hervortretende Wangenknochen, eine süße kleine Nase, und ihr Mund mit den roten Lippen passt perfekt dazu, auch wenn er viel zu selten lacht. Umwerfend sind besonders die wunderbar dunkelbraunen Augen.

So ist es wohl verständlich, dass ich mich nach Intimitäten, leidenschaftlichen Küssen, heißen Fingerspielen, ja und auch nach lustvollem Sex mit meiner Traumfrau sehne. Doch bei jedem vorsichtigen Annäherungsversuch hat sie sich bisher verschlossen wie eine Auster, weicht immer wieder aus. So ist es auch an diesem Silvester, und als ich sie schließlich um halb zwei in der Nacht an ihrer Wohnungstür absetze und heimradel, beschließe ich, dass es so nicht weitergehen kann. Als ich am Neujahrstag zum Kaffee bei ihr bin, nehme ich meinen Mut zusammen, denn ich halte es einfach nicht mehr aus, frage sie direkt was los ist, warum sie sich vor mir verschließt. Bettina weicht aus, doch ich lasse nicht locker, bohre intensiv nach, auch wenn ich merke, wie ich sie bedränge. Bettina schaut mich schließlich mit traurigen Augen an und senkt den Blick, als sie ganz leis zu erzählen beginnt: „Weißt du, … als ich vierzehn war, wurde bei mir eine Zyste im Unterleib festgestellt, nichts Bösartiges, und ich bin auch wieder ganz gesund geworden, … aber meine Gebärmutter musste entfernt werden, … und nun bin ich eben … keine richtige Frau mehr, … und wenn du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben willst, verstehe ich das auch.“

Ihre Stimmt versiegt einfach, während ich meine wild durcheinanderwirbelnden Gefühle erst einmal sortieren muss. Zum einen bin ich traurig, dass sie so krank war, aber auch erleichtert, dass sie wieder ganz gesund geworden ist, vor allem bin ich aber erschrocken, ja geradezu schockiert, über den letzten Teil ihrer Aussage.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 11560

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben