Was blieb Melchior anderes, als sich ihnen anzuschliessen und ebenfalls den Waldrand aufzusuchen? Erst wurde er mit einigen Aufträgen eingedeckt – beispielsweise war er es, die die Dünnbierfässer anschleppte, deren Inhalt schwappend in Tongefässe gegeben wurde. Die Glockenbrustbäuerinnen waren im Element und bestens gelaunt. Melchiors Liebesfreundinnen. Sein Herz hüpfte. Dann hiessen sie ihn in der Mitte des Sitzkreises vier Pfähle einzuschlagen und diese mit Schnüren zu umwickeln.
Dann feierten die Glockenbrustbäuerinnen Walpurgisnacht, fröhlich, zum Teil ihrer Kleidung vollkommen entledigt. Was hatten sie denn auch zu verstecken? Ihre grossen Brüste? Die hatten hier alle. Unterschiede gab es höchstens bei der Form der Brustwarzen, und diese Form war gar mannigfaltig – es gab hellrosa Flachwarzen zu bewundern, dunkle Schattenmorellen und auch die eine oder andere süsse, geheimnisvolle Schlupfwarze. Frau war Frau, und dieses Ultrafiltrat an Weiblichkeit rührte zutiefst in Melchiors Seele. Dann begannen die Glockenbrustbäuerinnen zu singen. Welch urige, naturnahe Klänge sich ihren Kehlen entrangen. Dabei beleuchtete die Abendsonne ihre gülden gelockten Häupter. Melchior war mitten unter ihnen, und sein Gemächt verlangte augenblickliche Erleichterung. Aber so war Melchior nicht. Er nahm sich nicht einfach irgendeine Frau. Er war es sich gewohnt, dass sie ihn reizten, bevor er sie wie von Sinnen in den siebten Himmel vögelte.
Nach dem zwölften Dünnbier, die Sonne war mittlerweile verschwunden und hatte einem grüngelb leuchtenden Mond Platz gemacht, war es so weit.
Mehrere Frauen, darunter auch Stine und Fulda, nahmen Melchior bei den Händen und führten ihn mitten auf den Platz. Dort entkleideten sie ihn unter dem andächtigen Schweigen der restlichen Glockenbrustbäuerinnen. Als sein Schwanz wie ein Speer hervorschnellte, hielten die meisten den Atem an.
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