Das Geschäft ist versaut

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Das Geschäft ist versaut

Das Geschäft ist versaut

Yupag Chinasky

An diesem Abend war er in einen Teil des Parks gegangen, den er nicht oft aufsuchte, weil er dort auf andere Leute treffen konnte, die wie er die Ausgangssperre umgingen und er hatte keine Lust, in Gespräche verwickelt zu werden oder überhaupt jemandem zu nahe zu kommen, schließlich galt die allgemeine Kontaktsperre nicht ohne Grund und er war sich durchaus der möglichen Gefahren bewusst, die allein schon dadurch entstehen konnten, dass man sich mit jemandem unterhielt, dessen feuchter Atem auf die Schleimhäute im Gesicht treffen konnte. In dieser Nacht aber, er wusste selbst nicht warum, zog es ihn in den "belebten" Teil, aber er war der Einzige, der sich hierher verirrt hatte, glaubte er zumindest, bis er die Frau sah. Er sah sie erst so richtig, als er schon fast vor ihr stand, denn sie vermied es zu einen, von dem Lichtschein getroffen zu werden, zum andern hatte sie aber vermutlich Angst, sich allein in der dichten Dunkelheit aufzuhalten. Außerdem hatte sie einen guten Grund, wenigstens halb sichtbar zu sein, einen Grund, den er schon sehr rasch erkannte. Sie war keineswegs erstaunt oder gar erschrocken, als er sich dem Lichtkreis genähert hatte, war auch nicht weggegangen, vielmehr fragte sie ihn, was er hier mache, um diese Zeit, in dem verschlossenen Park. Und noch ehe er eine unbedeutende Begründung anbringen konnte, die sie auch gar nicht interessierte, fing sie unvermittelt an, zu weinen. Dann redete sie und ihre Stimme überschlug sich fast und er merkte, wie wichtig es ihr war, dass sie jemanden hatte, der zuhörte.

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Gedichte auf den Leib geschrieben