Das Gestüt Goldmühle

Sophie hatte gerade so viel getrunken, dass es niemand bemerkte. sie brauchte diese Unterstützung. Als sie schließlich auf das Pferd stieg, spürte sie sofort diese Leichtigkeit, die ihr in den letzten Tagen so gefehlt hatte.
Er beobachtete, wie sie behutsam das Vertrauen zu dem Pferd aufbaute. Schritt für Schritt ritt sie kurze Strecken, lehnte sich entspannt nach vorn auf das verschwitzte Tier und legte liebevoll den Arm um seinen Hals. Manchmal flüsterte sie ihm etwas ins Ohr, dann ließ sie die Zügel locker und ritt einfach nur dahin.
Nach fast zwei Stunden rief sie ihm zu: „Wir sind bereit. Jetzt reiten wir deinen Parcours komplett.“ Ruhig stellte sie sich mit dem Pferd auf. Einen Moment lang standen sie still, dann beugte sie sich noch einmal zu ihm hinunter und flüsterte ihm etwas zu. Mit einem sanften Signal ihrer Stiefel gab sie dem Pferd den Startschuss und sie ritten los.
Thomas konnte kaum glauben, was er sah, als er auf seine Stoppuhr blickte. Sophie meisterte den Parcours fehlerfrei und in beeindruckender Zeit – und das auf einem ihr völlig fremden Pferd, nach allem, was sie erlebt hatte. Es war offensichtlich. Sie hatte ein besonderes Talent für Pferde.
Als Sophie mit dem Pferd auf ihn zukam, spürte Thomas ein angenehmes Kribbeln. Er hatte schon immer eine Schwäche für Frauen in Reiterkleidung, doch ihr stand das Outfit heute ganz besonders gut. Sein Blick war auf ihre Hose und Stiefel gerichtet, die gegen den Sattel gepresst waren. Sie sprang vom Pferd und kam direkt vor ihm zum Stehen. Ohne es zu planen, küsste er sie.
Völlig überrascht blieb Sophie regungslos. Schon länger hatte sie ein Auge auf ihn geworfen, doch seine Zurückhaltung ließ sie glauben, er sei nicht interessiert.
„Oh … Entschuldigung …“, stotterte Thomas und wollte sich zurückziehen.
Sophie lächelte ihn an. „Ach, du Dummkopf, ich stehe schon lange auf dich“, sagte sie und fiel ihm in die Arme.