Das Gestüt Goldmühle

„Die besiegen wir doch locker!“, riefen sie und liefen zu den Stallungen, um ihre Pferde zu holen.
Der Trainer sah ihnen nach und lächelte. Sicher, die Jungs würden wahrscheinlich nicht gewinnen, die Mädels ritten in einer ganz anderen Liga. Aber er war sich sicher, alle würden davon profitieren. Die Mädchen würden sich mehr anstrengen und nicht so locker trainieren wie sonst. Und die Jungs könnten viel vom Wissen der Mädchen und dem anspruchsvollen Parcours lernen.
Als die Jungen in den Stall kamen, sagte Ralf besorgt: „Wie sollen wir die denn besiegen? Du weißt doch genau, wie gut die sind. Wir haben da echt übertrieben. Wir werden uns vor den Mädchen blamieren, und die lachen uns aus.“
Tom ging zu seinem Spind und holte ein paar Flaschen Tequila heraus, die er dort schon länger versteckt hatte. Auf dem Reiterhof herrschte zwar striktes Alkoholverbot, doch die drei stammten aus wohlhabenden Familien und hatten sich ihren Platz schon vor Jahren gesichert.
Früher war der Reiterhof hoch angesehen und dominierte mit seinen Nachwuchstalenten die Turniere. Doch diese Zeiten waren vorbei, und der Hof war auf jede Geldquelle angewiesen.
Seit ihrer Ankunft waren die drei großspurig. Sie zeigten jedem, dass sie aus reichen Häusern kommen. Statt zu trainieren, flirteten sie lieber mit den Mädchen auf dem Hof. Mehrfach wurden sie in der Sattelkammer oder in den Pferdeboxen erwischt, wie sie sich mit den Mädchen vergnügten.
„Wir reiten nach unseren eigenen Regeln“, sagte Tom mit einem verschmitzten Grinsen zu seinen Freunden. „Die können zwar gut reiten, aber trinkfest sind sie sicher nicht, so wie wir. Vertraut mir, am Ende lachen wir.“ Er zwinkerte seinen beiden Freunden zu. „Ich habe einen Plan. Und mal ehrlich. Wolltet ihr nicht schon immer wissen, wie ihre Körper wohl unter der Reitkleidung aussehen?“
Die drei lachten laut, sattelten ihre Pferde und machten sich auf den Weg zur Halle.