Das Gestüt Goldmühle

Thomas Grande ist mit seinen 28 Jahren der jüngste Reitlehrer auf dem Gestüt Goldmühle. Mit seiner sportlichen Figur und den schwarzen Haaren ist er der heimliche Schwarm seiner vorwiegend weiblichen Schüler. Gerade hat er die Parcours-Besprechung mit seiner Reitergruppe beendet.
„So“, sagt er, „ich muss noch etwas Dringendes erledigen. Deshalb müsst ihr heute alleine üben. Sophie, du gehst noch einmal alles ab und schaut euch die schwierigen Stellen genau an. Dann fangt ihr an zu üben. Du hast die Verantwortung, und ihr hört auf sie“, wendet er sich an die beiden anderen Mädchen. „Ich denke, in etwa zwei Stunden bin ich zurück, und dann zeigt ihr mir eure Fortschritte.“
Er dreht sich um und macht sich auf den Weg. Noch einmal wirft er einen Blick zurück und sieht, wie Sophie mit ihren zwei Freundinnen den Parcours abläuft.
Thomas fällt sofort auf, wie hübsch Sophie mit ihren 18 Jahren ist. Ihre langen, roten Haare fallen offen bis zur Hüfte, ihr schlanker Körper misst 1,78 Meter, und ihre mittlere Oberweite passt perfekt zu ihrem süßen Gesicht mit den strahlend blauen Augen. Er bewundert vor allem ihre Reitkünste – sie ist die Beste im Team. Wenn sie sich weiter so entwickelt, steht ihr eine große Karriere im Reitsport bevor.
Er kennt ihre Geschichte. Sophie stammt aus einer Adelsfamilie, auch wenn sie selbst nie darüber spricht. Ihre Familie besaß einst das Gestüt, das damals für seine hervorragenden Pferde und Reiter bekannt war. Ihr Vater brachte ihr früh das Reiten bei, und mit 14 Jahren gewann sie bereits ihr erstes Juniorenturnier. Als Sophie sieben Jahre alt war, verlor sie ihren Vater an Krebs. Doch er hatte vorgesorgt und sein Nachlass war klar geregelt. Sophie vermachte er den größten Teil seines beträchtlichen Vermögens in Aktien und Anlagen. Bis zu ihrer Volljährigkeit setzte er seinen alten Studienkollegen Robert als Verwalter ein. Seiner Frau hinterließ er die Villa und das Gestüt.