Marlise breitete die Arme aus und befand sich gewissermassen im freien Fall zwischen Jeanines Lippen und Jons Schwanz, der sie liebevoll von hinten vögelte.
In meditativer Pose stand Jon am Fenster und fixierte den Mond. Sein Raubtierinstinkt liess ihn nicht im Stich. Die Bewegung auf der Strasse nahm er sogleich wahr und richtete sein Augenmerk auf den weissen Audi, der soeben im Begriff war zu parkieren. Er gehörte der neuen Nachbarin, Jeanine, und Jons Blutdruck erhöhte sich, während er die Parkbemühungen der jungen Frau beobachtete. Im Hintergrund nahm er das Surren von Marlises Nähmaschine wahr. Sie trug einen kurzen, schwarz weiss karierten Rock, und darunter schwarze Wollstrümpfe. Kein schlechtes Outfit für eine Hausfrau im Januar, aber Jons Beachtung konnte sie schon lange nicht mehr gewinnen. Sie war für seine Begriffe zu verklemmt, wie er ihr einmal in einem Streit offenbart hatte. Es tat ihr weh, das zu realisieren. Die gemeinsame, sieben Monate alte Tochter gedieh gut, und das Familienkorsett war errichtet. Die ganze Anziehung der frühen Jahre war aber flöten gegangen, mit jeder von Jons Salärerhöhungen ein wenig mehr. Marlise strich den Rock glatt und beobachtete Jons Rücken, während dieser seine Nachbarin im Visier hatte. Er war ein schöner Mann, mit klarem, fein geschnittenem Gesicht, von eleganter Statur und mit Hüften, die etwas hergaben – bewegungstechnisch gesehen. Mit den neuen Nachbarn verstand Marlise sich gut, vor allem mit Jeanines Partner Martin. Er war der Künstlertyp, aber trotzdem familienfähig, wie es schien. Liebevoll betreute er seine dreijährige Tochter, wenn Jeanine arbeitete. Das Paar schien sich perfekt organisieren zu können, was Marlises Neugierde noch steigerte. Lüstern verfolgte Jon den wiegenden Gang seiner Nachbarin. Sie war ein wenig rundlicher als Marlise, ihr Hintern wesentlich grösser, der Busen voller. Es umgab sie nicht ganz dieselbe Unschuld wie seine Frau, die eine eher verhaltene Ausstrahlung hatte. Was Jeanine wohl unter der dicken Winterjacke trug? Jon fühlte sich unbeobachtet, ahnte nicht, dass Jeanine sehr wohl realisierte, dass er sie dauernd beobachtete. Ihrem Mann Martin hatte sie das schon öfter leichthin erzählt, doch der hatte andere Probleme.
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