Das Hebammen-Verlies

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Das Hebammen-Verlies

Das Hebammen-Verlies

Anita Isiris

Doch bevor diese reagieren konnte, riss ihr einer der anwesenden Büttel das Hemd vom Leib. Instinktiv verschränkte Birgit ihre Arme vor den Brüsten, um nicht alles von sich preiszugeben. Ausser ihr waren nur Männer anwesend. Der nackte Frauenkörper stimmte einige von ihnen etwas milder; respektvoll traten die Büttel einen Schritt zurück. «Lass die Arme hängen»!, forderte der Scharfrichter Birgit auf, in einem Ton, der keine Widerrede zuliess. Seufzend tat Birgit wie geheissen und gab so ihre schweren Brüste den gierigen Blicken preis. «Wascht sie!».
Was die Hebamme nun über sich ergehen lassen musste, war mehr als nur demütigend. Auf einem Holzrost auf Rädern wurde ein Holzbottich hereingefahren, über dessen Ränder Wasser schwappte. Die vier Büttel traten auf Birgit zu, hoben sie hoch und liessen sie ins Wasser sinken. Dann wurde sie aufgefordert, sich vor den Augen der anwesenden Männer zu waschen. Die Prozedur war zwar schmerzlos, brach aber den Willen vieler Frauen, die sich zu Tode schämten. «Wasch Dich, Hure!», bekam sie zu hören. «Steh auf, ja…». Mit einem Schwamm wusch sich Birgit mit tränenverquollenen Augen zwischen den Beinen und hörte das lustvolle Aufstöhnen der Männer um sie herum. War das alles gottgefällig? Birgit Steinweiher war nie eine gläubige Frau gewesen und hatte sich ganz der Wirkkraft von Kräutern verschrieben. Jetzt aber spürte sie, dass der Gott der anwesenden Katholiken nah war, ganz nah. Er hauchte seinen Odem an ihren Hals und auf ihre prallen Brüste.
Dann trat der Scharfrichter auf Birgit zu, entnahm seinem schwarzen Umhang ein Fläschchen und schüttete ein duftendes Elixier über Birgits Locken, die ihr in die Stirn hingen. Er trat hinter die Hebamme und rieb ihr das Extrakt in die Kopfhaut. «Das macht für uns die Untersuchung angenehmer», sagte er mit weicher Stimme. «Und jetzt komm», folgte ein schneidend kalter Satz.

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Erotisch ist anders

schreibt HansG

Was genau qualifiziert diese grausame Geschichte zum Erscheinen in dieser ansonsten sehr schönen Sammlung? Die Autorin vermutlich, mehr kann ich nicht erkennen.

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