Birgit wurde erneut zum Untersuchungstisch gezerrt, wo sie mit gespreizten Beinen und Armen fixiert wurde. Sie fühlte sich schläfrig, aber ihr Unterleib war ungewohnt warm und weich. Ob das etwas mit dem Wasser zu tun hatte, das ihr der Scharfrichter gegeben hatte? Noch einmal erinnerte sich Birgit an den bitteren Geschmack. Verabreichten sie ihr etwa Schlafmohn, Tollkirschen oder Mutterkorn? Oder alles zusammen – um an ihr auf teuflische Weise, mit zu hoher Konzentration, das auszuprobieren, womit sie schon so vielen Frauen geholfen hatte?
«Wir beginnen mit der Suche nach Hexenmalen», sagte der Scharfrichter herrisch. «Sie befinden sich bei vielen Frauen an der Scham und unter den Brüsten». Nun traten drei maskierte Männer in Aktion, die Birgit zuvor nicht bemerkt hatte. Die Masken trugen sie, damit sie später niemand auf ihre Gräueltaten behaften konnte. Erst betasteten sie die nackte Hebamme zaghaft an Füssen und Händen, dann kneteten sie ihre Unterschenkel, fuhren ihr über den Bauch und ertasteten lüstern ihre festen, schweren Brüste. Der Scharfrichter befestigte mit schmalen Lippen an beiden Brustwarzen eine Klammer mit einer Kette und zog Birgits Brüste hoch. Sie stöhnte schmerzvoll auf. «Finden sich unter ihren Brüsten Hexenzeichen»? Streng schaute der Scharfrichter in die Runde. Die maskierten Männer traten einen Schritt zurück und schweigen betreten. Tat es ihnen leid, was sie da machten? Dachten sie an ihre Ehefrauen zuhause? Oder etwa daran, dass die wehrlose Frau, die hier vor ihnen lag, ihre Söhne und Töchter zur Welt gebracht hatte?
Dann aber entsannen sie sich wieder des Vorwurfs der Kindstötungen. Die genauere Untersuchung duldete keinen Aufschub. Erneut betasteten sie Birgits Bauch und näherten sich der offenen Scham. «Wir müssen sie rasieren», sagte der Scharfrichter mit kenntnisreicher Miene und leckte sich über die Lippen.
Das Hebammen-Verlies
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Das Hebammen-Verlies
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Erotisch ist anders
schreibt HansG