Das Instrument

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Das Instrument

Das Instrument

Paul Magallas

Was ist das? Ein leichter Schmerz an seiner Peniswurzel, der sich bewegte, als wanderte etwas auf seiner Haut. Es fühlte sich spitzig an, kühl. Die Mischung aus leichtem Schmerz und Hautkontakt ist ungewohnt.
„Was machst du da mit mir?“
„Gefällt´s dir?“
„Absolut! Was ist das?“
„Hast du das noch nie erlebt? Das ist ein ‚Wartenberg-Rad‘. Eigentlich etwas beim Neurologen, wenn er einen auf Schmerzwahrnehmung testet“.
„Und wie kommt so was zu dir?“
Sie hat nicht aufgehört, mit dem Rad um seinen Schwanz, den Schaft entlang, an seinen Bällen und Innenseiten der Schenkel weiter zu rollen.
„Es fühlt sich irre an“.
„Wie sieht das Teil denn aus?“
Wegen der Gesichtsmaske, die er seit Beginn des Rituals trägt, sieht er nichts. Nur zu spüren, ohne zu sehen, was da im Einsatz ist, hat seinen besonderen Reiz. Das kann er jetzt bestätigen.
„Kennst du so kleine Teig-Rädchen aus der Küche, mit denen man Teigstücke trennt oder vielleicht kennst du die Rädchen, mit denen Schneiderinnen den Linien ihrer Schnittbögen entlangfahren, um sie auf Stoff zu übertragen.“
„Ja, an solche Teile erinnere ich mich“, murmelt er. Er ist hin- und hergerissen zwischen Spüren, Genießen, Entdecken, Phantasieren und Plaudern.

Er hat sich wieder ein ‚Black Oil Ritual‘ bei Sandra gegönnt. Er war noch nicht oft hier. Sie war ihm auf Anhieb sympathisch und das Ritual hatte ihm gefallen. Es beginnt wie eine Tantra Massage. Man steht einander gegenüber. Allerdings hat er verbundene Augen und Sandra ist nicht nackt, noch nicht. Sie hat High Heels an, deren Klackern sinnlich auf dem Boden klingt. Sie trägt einen Anzug aus Latex oder Lack. Er fühlt sich kühl an. Er hat das Gefühl, dass er hochgeschnitten ist. Vorne an der Brust muss ein Reißverschluss sein, meint er zu spüren. Sie bewegt sich um ihn. Mal steht sie vor, mal hinter ihm und fängt ihn mit ihrem Leib auf, wenn er sich zurückfallen lässt.

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