Das Interview

"Und was ist Ihre Geschichte?", fragte er plötzlich, sein Blick auf mich gerichtet. Ich spürte, wie ich leicht errötete und versuchte, mich auf meine vorbereiteten Fragen zu konzentrieren. Doch seine charmante Art und die subtilen Komplimente machten es mir zunehmend schwer, professionell zu bleiben.
Schließlich gab ich nach und fragte, auch wenn dies nicht mein Plan gewesen war: "Und mir? Welches Parfum würden Sie mir empfehlen?" Er lächelte wissend und wählte eine Flasche aus.
Sein Blick hielt mich fest, während er langsam näherkam. Die Flasche in seiner Hand glitzerte im Licht – ein schweres, dunkles Glas, das etwas Geheimnisvolles verhieß. „Dieser Duft passt zu dir“, flüsterte er, während er den Verschluss öffnete. Als wäre es eine Selbstverständlichkeit, war er zum «Du» gewechselt. „Ein Eau de Parfum mit einer orientalischen Basisnote – Vanille und Amber –, aber mit einer frischen Zitrus-Kopfnote, die deine Lebendigkeit unterstreicht. Die Herznote ist Jasmin… wie deine Anmut.“
Instinktiv hielt ich ihm meine Hand hin, doch er schüttelte sanft den Kopf.
"Nein, nicht dort", sagte er mit leiser Stimme. "Ein wahrhaft großartiges Parfum entfaltet seine volle Wirkung nur am Hals. Dort herrschen die perfekte Wärme und Durchblutung." Er machte einen Schritt auf mich zu, die Flasche in der Hand. "Darf ich?"
Ich zögerte einen Moment, mein Herz schlug schneller. Dies war definitiv nicht mehr das Interview, das ich geplant hatte. Aber vielleicht, dachte ich, war es Zeit, meine strengen Regeln für einen Moment zu vergessen und einfach den Augenblick zu genießen.
Seine Finger berührten leicht meinen Hals, just unter dem Ohrläppchen, und ich spürte, wie ein Schauer über meinen Rücken lief. Der erste Tropfen war kühl, doch als er ihn mit seinem Daumen verrieb, erwärmte sich die Haut sofort. Sein Atem streifte meine Wange, während er einen zweiten Punkt setzte – tiefer, an der Basis meines Halses, wo der Puls wild pochte. „Hier…“, murmelte er, „hier wird der Duft lebendig.“