Das Lebkuchenbordell

Rotkerbchens Abenteuer - Teil 11

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Das Lebkuchenbordell

Das Lebkuchenbordell

Peter Hu

So kam der Waldarbeiter also an diesem denkwürdigen Tag früher nachhause. Das hatte der Plan seiner parasitären Wohngenossen eigentlich nicht so vorgesehen.

Greta kreischte geradezu hysterisch, als er in die Stube trat. Was nicht etwa daran lag, dass sie noch nie einen Mann mit einer Axt im Kopf gesehen hatte (obgleich das auch in jenen Tagen recht ungewöhnlich war).

Nein, Greta kreischte hysterisch, weil Hans sie gerade nach Herzenslust durchnudelte. Sein Hänsel steckte so tief in der hechelnden Stiefschwester, dass er ihn überhaupt nicht so schnell heraus bekam, um sich gegen die klatschenden Ohrfeigen des vermeintlichen Vaters zu wehren.

„Ich werde euch schon geben!“ ...schimpfte der Holzfäller, und goss einen Kübel Eiswasser über den ineinander verkeilten Beischläfern aus.

„Bruder und Schwester in einem Bett. ...Pfui...“

...“Ihr seit nicht mehr länger meine Kinder und werdet sofort mein Haus verlassen“, ...tobte der Gekerbte.

„Waren wir sowieso nie!!!“ ...lachten die unverschämten Kukuksgören wie aus einer Kehle.

„Noch nie was vom Postboten, oder gar vom Klapperstorch gehört?“

Da wurde der Holzfäller nachdenklich. Eine Axt im Kopf, kann auch ihre guten Seiten haben. Besonders dann, wenn gewöhnlich zwei Hirnhälften miteinander im Widerstreit liegen.

„Ich bin ein Idiot“, ...stöhnte der Axtmann laut, als er die immer noch nackte, ziemlich hübsche Greta so betrachtete.

Als sie noch seine Tochter war, hätte er es nie gewagt. Doch jetzt...?!

„Also gut, ...Greta darf bleiben. Aber Hans muss das Haus verlassen! Schließlich ist er ja ein hergelaufener Fremder.“

„Da mache ich nicht mit“, ...zeterte Greta frech.

„Hans hat den dickeren Riemen, ...und ist viel jünger und schöner als du. Wir bringen dich einfach um und verjuxen deine Hütte.“

„Du hast ja eh schon `ne Axt im Kopf und dürftest eigentlich gar nicht mehr leben.

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