...während Rotkerbchen noch in süßen Träumen schlummerte, bestieg ein mächtiger Ritter sein gewaltiges Schlachtross. Er wollte ein berühmter Drachentöter werden, ...oder als Häuflein Asche im Winde verwehen...
*
...Es geschah im tröpfelnden Zwielicht des ersten Morgengrauens. Der Zauberer Mogul Finsterbart hatte noch nicht gefrühstückt, als sein buckliger Diener Gregor (direkter Vorfahr der später in zahlreichen Vampirgeschichten populär gewordenen „Buckligen Igors“) aufgeregt keuchend ins Speisezimmer hastete.
„Draußen vor dem Tor wartet schon wieder eine dieser berittenen Blechbüchsen. Sie fordert ein Duell mit unserem Hausdrachen“, ...röchelte der Bucklige. Denn alle buckligen Diener namens Gregor röcheln beim Sprechen, wenn sie finsteren Herren dienen...
„Wir sollen unseren Lindwurm vor‘s Tor schicken. Es fehle ihm nämlich noch einer in seiner Sammlung. Und die hübsche Jungfer Rotkerbchen sollen wir auch herausgeben. Ein gewisser „Kleiner Freund“ verlangt dringend nach ihr.“
„So?“, …bemerkte der finstere Zauberer amüsiert.
„Unseren Hausdrachen verlangt er also zu töten?“
„Bitte ihn nur um ein wenig Geduld. Seit das arme Tier in den See gestürzt ist, quietschen seine rostigen Gelenke. Ich muss ihn erst abschmieren und sein verwässertes Denkkristall polieren. Es ist noch ganz beschlagen.“
„Auch ist der halbe See in den „Flammöltank“ eingesickert, was zu zahlreichen Fehlzündungen führt. Sicher wird er Verständnis für diese kleine Inspektion haben. Es würde seiner Ritterehre doch sehr abträglich sein, gegen einen unbewaffneten Drachen ins Feld zu ziehen. Schlage ihm also vor, für ein Weilchen draußen vorm Tor zu lagern.“
...„Ach, und eh ich es vergesse“, ...rief er dem davon eilenden Diener noch zu.
„Erkundige dich genauer, was es mit dieser Jungfrau auf sich hat. Ich hatte schon viele Jahre keine Jungfrau mehr in meinen bescheidenen Mauern.
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