Das Mädchen auf dem Podest

Das Etablissement

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Das Mädchen auf dem Podest

Das Mädchen auf dem Podest

Joana Angelides

Sie öffnete die Augen und konnte durch die Schlitze der Maske, die sie, wie alle im Raum trug, in zwei dunkle glühende Augen blicken. Der Mann, der zu dieser Hand gehörte war im höchsten Maße erregt, er nestelte an seinem Beinkleid herum und ein gewaltiger Speer kam zum Vorschein, den er ihr langsam über die Lippen hin und her führte. Inzwischen saugte und leckte der kleine Gardist weiter an ihr und sie spürte, wie sich das Grollen des Vulkanes in ihr immer weiter an die Oberfläche arbeitete. Sie hechelte immer schneller und das veranlasste den neben ihr kauernden Mann, ihr seinen Speer langsam zwischen die Lippen zu schieben. Sie saugte daran, biss auch ein wenig zu, man konnte sein lustvolles Stöhnen hören und dann begann er, sich rhythmisch zwischen ihren Lippen zu bewegen.
Es war eine lustvolle Symbiose von drei selbstvergessenen, sich windenden Leibern auf dem gepolsterten Sofa.

Die fast nackten Körper, der als Sklaven verkleideten Bediensteten glänzten im Scheine der bunten Laternen, die ihr Kerzenlicht durch die durchbrochenen Abschirmungen flackernd schickten. Sie standen überall im Raum, geschützt durch ebenfalls durchbrochenen Paravents. Die Jünglinge verteilten Getränke, Obstschalen und kleine Häppchen an die aufgewühlten Besucher. Auch einige sehr junge Mädchen eilten herum und verteilten kleine Schüssel mit duftendem Wasser und angewärmte Handtücher, mit denen man sich ein wenig erfrischen konnte.
Der Fremde, der sich mit Federowa so ausgiebig und intensiv beschäftigte, ließ nun völlig außer Atem und ein wenig erschöpft von ihr ab, nahm, dankbar eine der Wasserschalen und ein Handtuch und verschwand irgendwo in der tiefe des Raumes. Sie bedauerte es eigentlich, denn er hatte ihr große Befriedigung verschafft.
Wo war heute eigentlich heute der Fürst? Sie konnte ihm nicht erspähen, doch es gab ja auch noch andere Räume und auch kleine Separees, in denen er sich aufhalten hätte können.
Aus einem der Nebenräume drang nun markerschütterndes Schreien einer hohen, schrillen Frauenstimme herüber. Federowa kannte diese Schreie. Sie klangen wie die Schreie ihres Mädchens, wenn sie sie mit der schwarzen Peitsche bestrafte. Dazwischen hörte man, dass einige mitzählten. Sie horchte angestrengt und konnte hören, dass man inzwischen bei der Zahl 35 war und es war offenbar kein Ende abzusehen. Nach jedem Hieb, der sich zischend ankündigte, schrie das bedauernswerte Geschöpf schrill auf und bettelte, damit aufzuhören.
Man konnte nur hoffen, dass es sich hier teilweise um Show handelte, denn sie schien am Ende ihrer Kräfte zu sein.
Einige hatten sich erhoben und waren hinübergelaufen, um sich an diesem Schmerz aufzugeilen.
Federowa jedoch hatte heute genug und bedeutete dem Mädchen, das sich nur sehr ungern aus den Armen eines älteren, aber offenbar sehr agilen Kavallieres löste, dass sie nun gehen würden. Das Mädchen raffte schnell ihre Kleidung zusammen und fasste ihr Haar rückwärts zusammen. Man wusste nie, was die Fürstin im Schilde führte, wenn man nicht gleich gehorchte......

Sie fuhren schweigend mit der Kutsche wieder zurück. Der junge Gardist, der heute sehr hingebungsvoll und effektiv bei Federowa zu Gange war, saß am Kutschbock.

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