Das Model

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Das Model

Das Model

Sven Solge

„Ich komme, einen Moment noch!“, rief sie in die Gegensprechanlage.

Behielt ihren Schlafanzug an, zog ihren langen Mantel über, schlüpfte in ihre Ballerinas, schnappte sich ihre Handtasche und saß wenig später im Taxi.

„Na, ihr Chef hat es aber dringend gemacht!“, sagte der Taxifahrer zu ihr und beobachtete sie im Rückspiegel. „Er sagte ich solle mich nicht abwimmeln lassen es wäre sehr wichtig!“

Leise murmelte er vor sich hin, sodass Marleen es kaum verstand: „Bei so einer schönen Frau, kann ich es mir aber auch vorstellen!“

Die Fahrt in die City, in der Devid sein Atelier in bester Lage hatte, erreichten sie um diese Uhrzeit in knapp zwanzig Minuten, was sonst eine Stunde und mehr dauerte.

Als das Taxi vor dem weißen Gebäude aus der Jugendstilzeit des vorigen Jahrhundert hielt, suchte Marleen in ihrer Tasche nach ihrer Geldbörse, um zu bezahlen.

„Alles schon erledigt! Ihr Chef hat schon bezahlt!“ Er grinste sie an und an seinem Gesicht konnte sie seine Gedanken ablesen.

„Dringendes Fotoshooting! Die Fotos müssen morgen beim Auftraggeber sein!“ Eigentlich war es Marleen egal was der Kerl dachte, aber irgendwie fühlte sie sich bemüht seine ekelhaften Gedanken ins rechte Licht zu rücken.

Der alte Fahrstuhl, der in den Lichtschacht nachträglich eingebaut worden war, klapperte fürchterlich und Marleen war immer nicht ganz wohl wenn sie ihn benutzte. Aber fünf Etagen in diesen alten Häusern, entsprachen mindestens acht Etagen in modernen Hochhäusern.

Die Tür zur Penthouse Wohnung von Devid Clausen, in der sich auch das Fotoatelier befand, war nur angelehnt, was für Marleen aber nicht neu war. Nach hier oben verirrte sich so leicht keiner, deshalb stand die Tür meistens offen.

Nachdem sie eingetreten war, drückte sie die Tür allerdings ins Schloss, da hier oft sehr freizügig rumgelaufen wurde.

Ihren dünnen Mantel hängte sie an die Garderobe und schritt dann den langen Flur hinunter, wo sich am Ende das Atelier befand.

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