Das spitze Bargirl

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Das spitze Bargirl

Das spitze Bargirl

Peter Hu

..und betrat gestärkt die Bar. Sie hätte gerne auch noch weiter gelauscht. Aber eigentlich hatte sie schon genug gehört. Plötzlich hatte sie einen neuen Schwung.

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Unter der Woche schloss die Bar kurz nach Mitternacht. Die Mädchen wurden täglich ausgezahlt. Hank machte gerade die Abrechnung. Melly hatte sich ganz hintenangestellt.
„Danke, dass du dich heute Abend so nett für mich eingesetzt hast. Ich war traurig. Aber jetzt geht es mir wieder gut. Auf einen Drink haben wir wohl beide keine Lust mehr. Aber was hältst du davon, wenn ich dich gegenüber bei „Dingos“ auf eine schnelle Pizza zum Abendessen einlade. Von der vielen Rennerei bin ich hungrig. Und ich muss ja auch noch ein bisschen was für meinen „Babyspeck“ tun“, ...scherzte Melly augenzwinkernd.Hank stimmte breit grinsend zu. Sie hatte also einiges mit angehört. Lauschen, konnte man es wohl nicht nennen. Die Küche lag nun mal auf dem Flur direkt auf dem Weg zum kleinen Personalklo. Wo hätte sie denn zum Schluchzen hingehen sollen? Er verlor kein Sterbenswörtchen zum Thema. Freute sich aber sehr über den kleinen, unerwarteten Nachthupferl.

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Fünf Minuten später saßen sie auf den fest montierten Drehhockern, der für ihre Einrichtung berüchtigten Schnellpizzeria ...und warteten auf ihre Bestellung.
„Scheiß Ambiente hier, ich weiß. Aber die Pizza ist echt lecker“, ...Melly verstand es durchaus, mit ihren Reizen zu spielen. Trotz der beengten Plastikgemütlichkeit gelang es ihr, geschickt ihre nackten Beine übereinander zu schlagen, ...und ihre verführerische Schenkelmuskulatur in Bewegung zu versetzen; ja sogar ein paar winzige Grübchen aus dem Schenkelfleisch zu pressen, um seinen Appetit anzuregen (denn sie hatte ja aufgeschnappt, dass er das mochte). Auch wenn sie nicht gelauscht hätte, sie wusste natürlich, wozu ihre engen Hotpents geschneidert worden waren…

Hank registrierte ihre Bemühungen aus den Augenwinkeln (und wusste sie sehr wohl zu schätzen). Melly registrierte, dass er registrierte; bewunderte aber gleichzeitig seine Gelassenheit. Er genoss ihr Spiel, ohne sich großartig etwas anmerken zu lassen. Seine Pupillen waren im Gespräch auf die Ihren gerichtet. Nur manchmal, ...und nur für Sekundenbruchteile, verirrten sie sich mal kurz mit dem Wimpernschlag unter den Tisch. In ihrer Altersklasse wären die Boys bereits durchgedreht. Hank blieb absolut cool. Und das machte Melly irgendwie unglaublich an…

*

Sie hatten ein Weilchen über den Vorgang in der Bar geplaudert, als auch schon die Pizzakartons an den Tisch gebracht wurden.
„Danke nochmal für deine Intervention. Ich weiß, dass ihr dicke Freunde seid. Aber der Chef ist ein Arsch. Und danke für den Eisbeutel. Schau mal. Alles Blau. Ohne Eis wäre es bestimmt noch viel dicker geworden. Ich glaube, morgen kann ich nicht arbeiten.“ ...Sie massierte sich theatralisch den Schenkel, bevor sie vom Plastikhocker aufstand.
„Komm, hier ist es zu ungemütlich. Drei Minuten von hier gibt es einen kleinen Park mit Ententeich. Da gibt es ein paar Bänke. Und beleuchtet ist es auch…

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Das spitze Bargirl

schreibt Huldreich

Lieber Peter Hu! Deine Geschichte hat was, ganz klar, mann muss eben nicht 20 sein für eine Bike-Tour. Herrlich und Danke! Ulrich Hermann

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