Das unbekannte Handyfoto

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Das unbekannte Handyfoto

Das unbekannte Handyfoto

Sven Solge

Das Hämmern hörte nicht auf, auch als ich mir das Kopfkissen auf beide Ohren presste. Wer machte hier am frühen Morgen nur so einen infernalen Lärm?
Ich wälzte mich auf die Seite und blinzelte vorsichtig durch meine fast geschlossenen Lider. Dabei stellte ich erschrocken fest, dass das Wummern in meinem Kopf war und nicht von irgendwoher aus dem Haus kam.
Was war passiert?
Ganz langsam dämmerte es bei mir.
Die Fete, gestern bei Bobby, da war wohl das letzte Bier schlecht gewesen, anders konnte ich mir meinen Brummschädel nicht erklären.
Da mir auch meine Blase signalisierte, dass ich dringend zur Toilette musste, schob ich meine Beine über die Bettkannte und erhob mich. Weil ich das aber viel zu schnell machte, musste ich mich auf meinem Nachtschrank abstützen, um den Schwindel, der mich erfasste, abzuwarten.
Es dauerte etwas, bis das Karussell in meinem Kopf zum Stillstand kam und ich mich langsam aufrichten konnte.
Vorsichtig, immer am Schrank und an der Tür abstützend, bewegte ich mich Richtung Bad. Nachdem ich mich erleichtert hatte, zog ich mein T-Shirt aus und stellte mich unter die Dusche. Mit einem Schrei zuckte ich zurück, als der erste Schwall kalten Wassers mich traf, weil es bei meinem Durchlauferhitzer immer etwas dauerte, bis warmes Wasser kam.  
Doch als das Wasser wärmer wurde, räkelte ich mich wohlig in dem prasselnden Strom. Ich genoss die Massage auf meinem Kopf, sowie Schulter und Rücken. Erst als meine Haut brannte, begann ich meine Haare zu waschen und anschließend den Körper.
Langsam hörte das Dröhnen in meinem Kopf auf und ich dachte an Bobbys Geburtstagsfeier zurück. Bobby war fünfundzwanzig geworden und hatte seine Kumpels aus der gemeinsamen Schulzeit und vom Sport eingeladen. Und da die meisten schon verheiratet waren oder einen Partner hatten, kamen doch einige Leute zusammen.
Ich glaube, ich war der Einzige ohne Anhang, aber das spielte keine Rolle. Da ich gerne tanzte, war die Auswahl für mich riesig.
Leider hatte ich nicht mit der Eifersucht von einigen Kumpels gerechnet und das war wohl im Nachhinein der Grund gewesen, warum ich dem Bier mehr zugesprochen hatte, als mir zuträglich gewesen wäre.

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Schick

schreibt Langer033

Sehr schöne Geschichte, Aufbau Steigerung und die Beschreibung des Finales wunderbar geschrieben. Danke!

Gedichte auf den Leib geschrieben