Das Endspiel

1 3-6 Minuten 0 Kommentare
Das Endspiel

Das Endspiel

Alfred W. Schwarzmüller

Guten Abend meine Damen und Herren, ich begrüße sie zu dem über alles stehenden wichtigen Pokalendspiel.
Millionen Milben drängeln sich auf vollbesetzten Rängen, die beiden Mannschaften stehen sich bereits gegenüber und in Erwartung auf das kommende Spiel, das dramatisch und spannend zu werden verspricht begrüße ich sie zu der Begegnung Feminina WV gegen Maskulinum MP.
Das Spiel beginnt und der unsichtbare Schiedsrichter Terra Humana Natura bläst nun zum unhörbaren Anpfiff.
Beide Mannschaften setzten sich in Bewegung, sie stürmen aufeinander zu, M-Hand links greift gleich nach W-Kopf , wobei M-Hand sofort abgibt und nun stehen sich M-Mund und W-Mund zum Duell gegenüber. Wer bekommt den Ball, beide bewegen sich aufeinander zu, es scheint ein harter Wettstreit zu werden, vielversprechend zeigen sie beide ihre Beißwerkzeuge um schließlich mit ihren Zungen einen harten Trippelkampf zu beginnen.
Hier offenbart sich gleich der Unterschied der Mannschaften, handelt es sich doch bei W eher um eine defensiv spielende Mannschaft, so ist bei M eigentlich eher die kämpferische Offensivkraft zu erkennen.
Während sich W-Mund und M-Mund dramatische Zweikämpfe liefern, drängt nun auch der Rest des Feldes in die W- Hälfte und M-Hand rechts will nach erfolgreicher Durchquerung des Mittelkreises nun W-Brust links zur Ballabgabe zwingen, wobei, das muss ich hier mal anmerken, W-Brust links den Ball noch gar nicht hatte.
Aber der Offensivkraft von M und ganz besonders von M-Hand rechts ist nichts gewachsen, M-Mund hat den Ball nun ganz an M-Hand rechts abgegeben, der ganz forsch sich in Richtung Schambeinraum begibt, und da pfeift der Schiedsrichter ein unhörbares abseits, das von W-Mund gefordert wird.
Sehen wir uns es noch einmal in der Wiederholung ja, durchaus, M-Hand rechts war der gegnerischen Torlinie näher als der Ball und der vorletzte Abwehrspieler.
Freistoß für Mannschaft W, und M nutzt die Zeit um sich neu zu positionieren. W ergreift die Gelegenheit und bringt nun ihre Spieler wieder in Stellung, sie bringt nun wieder W-Mund ins Spiel, durchaus recht offensiv, obwohl, ich weiß ich wiederhole mich, die W-Mannschaft eigentlich eher abwehrstark ist, W-Mund arbeitet sich vor, und auch er überquert die Mittelfeldlinie mit Leichtigkeit, M-Mannschaft kann sich von seiner Verblüffung gar nicht erholen, M-Hand links, will nach W-Kopf greifen, ist aber nicht schnell genug, ja M-Hand links hatte eine lange Verletzungspause in der er sich um seine Gesundheit kümmern musste, da kann man schon verstehen dass er etwas langsam ist, nun nähert sich W-Mund dem Strafraum und kommt zu M-Stürmer, der offensichtlich überall ist, W-Mund nähert sich dem M-Stürmer und attackiert ihn mit Zunge.
Toben in der Fankurve, die Milben kreischen, schmatzen und jubeln was das Zeug hergibt, und W könnte nun ein Tor machen, aber der Teufel weiß warum, es sieht fast so aus, als ob das gegnerische Tor absichtlich verfehlt worden wäre.
Pfiffe im Zuschauerraum und Schiedsrichter Terra Humana Natura muss aber nichts tun, er lässt Vorteil gelten, da sich M-Mannschaft nun wieder im Ballbesitz befindet und angriffsstark gleich mit einem Konterangriff pariert.
M-Mund seinerseits bewegt sich nun auf das Tor zu, mit atemberaubender Technik und unglaublicher Geschwindigkeit, so dass W-Hand links kaum folgen kann, bewegt sich M-Mund mit seiner flinken Zunge auf das Tor zu und unvorstellbar, nein, es ist keine Latte, nein, er trifft genau, der Ball geht ins Netz, Tor, Tor, für M, die Spieler M-Hand links und M-Hand rechts rasen auf das Tor zu um M-Mund behilflich zu sein.
Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, dass die W-Hand rechts nun ihrerseits den Stürmer der M-Mannschaft angreift. Wie wenn mehrere Bälle im Spiel wären, so gibt es nun Kämpfe an verschiedenen Schauplätzen.
Doch, der Schiedsrichter geht dazwischen, neue Regel, kleine Zwischenpause in der sich die Spieler erholen können, und nun stehen sich die gefährlichen Spielerpaare W-Augen und M-Augen gegenüber.
Still wird es in der Arena, eine Spannung entsteht in der keiner mehr es wagt, auch nur zu husten, blaue Blitze funken zwischen den gefährlichen Paaren hin und her.
Und wieder kommt der unhörbare Anpfiff, wieder gehen beide Spieler aufeinander zu und nun zeigen sich die ungeschätzten Offensivqualitäten der M-Mannschaft.
Seine Verteidigung außer acht lassend schickt die M-Mannschaft nun alle Spieler nach vorne, verzweifelte Abwehrversuche der eigentlich sonst so abwehrstarken W-Mannschaft bleiben wirkungslos und nun, nun meine Damen und Herren, nun ist der große Augenblick gekommen, ich kann es nicht fassen, das Wunder der Bettheimarena, nun schickt M nun auch seinen Superstürmer ins Rennen, der zielbewusst auf das gegnerische Tor zusteuert und nun unhaltbar mit einer unglaublichen Energie darauf zuläuft, ab und zu wird der Ball nach M-Hand links und M-Hand rechts abgespielt, aber nun kommt der große Augenblick, der Stürmer,
Stürmer Pé-nis befindet sich kurz vor dem Tor, die beiden Verteidiger W-Schamlippe links und rechts rücken zusammen und auch Torwart Kli steht bereit aber sie alle können Pé-nis nicht aufhalten und er erstürmt mit seiner Wahnsinnsgewalt den gegnerischen Torraum und:
Tor, Tor, Tor -es ist unglaublich.
Und, wie von selbst, schade dass es die Zuschauer im Stadion nicht sehen können, wechselt sich die Ebene.
Der Stürmer, der nun seinerseits über eine Millionen zählende, starke Mannschaft verfügt, schiebt sich immer noch weiter in das Innere des gegnerischen Tores hinein, -aber was macht er?
Unglaublich. Unglaublich. Er zieht sich zurück. Pé-nis zieht sich zurück, um wieder vorzustoßen. Unglaublich.
Pfiffe im Zuschauerraum, die nun nichts mehr sehen, der Stürmer der M-Mannschaft wiederholt sein Spiel unzählige male, fragen sie mich nicht, ich weiß nun auch nicht was das soll, jedes Spiel, so spannend und dramatisch der Verlauf auch sein möchte, hat offensichtlich seine Längen.
Die gelangweilten Zuschauer beginnen nun allmählich, ihre Hautschuppenbrötchen auszupacken, während der Stürmer scheinbar unentschlossen, sich immer wieder vor und zurückzieht.
Es sieht mir ganz so aus, als müsste er ein Tor einrammen, aber da - ich sehe es nun ganz deutlich,
- nun sie glauben es nicht, starker Regen hat eingesetzt, da schickt Pé-nis seine Schwimmer nach draußen und sie schwimmen, unglaublich, mit was für einer Geschwindigkeit sie sich den gegnerischen Innenraum erschwimmen, da steht der große runde Tormann Ei-Zelle alleine bereit, mit seinem runden Bauch und nun:
Einer wird es schaffen, einer wird den Grundstein für eine neue M-Mannschaft oder W-Mannschaft legen und einer schafft es: Ja, ja, ja, der Ball ist im Netz, der Tormann umarmt den Ball und hält ihn lachend, Terra Humana Natura pfeift das Spiel unhörbar ab, Jubel überall, die W-Mannschaft hat gewonnen, die W-Mannschaft bekommt den Pokal.
Ein Feuerwerk und die Spieler beider Mannschaften liegen sich glücklich in den Armen, es scheint ein sehr faires Spiel gewesen zu sein, und die W-Mannschaft verspricht der komischerweise überglücklichen M-Mannschaft den Pokal auch mal abzugeben und damit gebe ich zurück ins Fuckhaus nach Wollen.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 3239

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben