Das Foto

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Dreaming Dolphin

Jeden Tag hatte er sie „angeklickt„, hatte seine heimliche Lust genossen, das Wissen, dass sie nicht wusste, dass er da war und sie betrachtete, verehrte und begehrte. Und plötzlich war sie weg!
Statt dessen war da ein anderes Bild: dieselbe Frau, derselbe Bikini – und doch ein ganz anderer Eindruck. Für dieses Bild hatte sie sich von hinten fotografieren lassen, sich über das Geländer ihres Balkons gebeugt und so zwei andere Halbkugeln präsentiert: die eines festen, wohlgeformten und von dem kleinen, blassgrünen Slip nur spärlich bedeckten Frauenhinterns.
Er mochte auch dieses Foto. Und doch war da ein Schmerz in ihm, das Gefühl eines unsagbaren Verlustes, die Sehnsucht nach diesem anderen Bild, mit dem er nun schon eine ganze Weile gelebt hatte und auf dem sie sich mehr als Frau präsentierte, als Versprechen erregender Weiblichkeit.
Er mochte ihren Po – aber er liebte ihre Brüste!
So folgten ein paar lustlose, unbefriedigende Tage: Er war unausgeglichen und unruhig, konnte sich nur schwer konzentrieren, hatte an allem und jedem etwas auszusetzen. Kurz: Er war ein richtiger Kotzbrocken. Und auch sein „virtuelles Leben„ auf jener Single-Seite gestaltete sich ziemlich öde: Plan- und ziellos klickte er durch verschiedene Profile. Halbherzig pflegte er seine Kontakte zu dieser oder jener Frau. Doch seine Gedanken kreisten nur um sie. Er vermisste sie. Und manchmal ertappte er sich dabei, wie er selbstvergessen wieder einmal in ihrem Profil gelandet war. Dass sich dort irgendwann überhaupt kein Bild mehr fand, schmerzte ihn weit weniger als der erste Verlust.
Doch dann, nach ein paar Tagen war es wieder da! Und er freute sich! Wie ein kleiner Junge sich freut, wenn er zu Weihnachten die lang ersehnte Eisenbahn bekommt. Er hatte sie wieder, die Objekte seiner Begierde!
Was hätte er dafür gegeben, sie einmal berühren, einmal seine Hände um sie legen zu dürfen! Ihr Gewicht zu spüren, ihre Form zu ertasten, zu fühlen, wie die kleinen Brustwarzen sich aufrichteten unter seiner Berührung, sie mit der Zunge zu umspielen, mit den Zähnen an ihnen zu knabbern, an ihnen zu saugen wie ein Baby. Wie gerne hätte er sein Glied zwischen diese großen, weichen Kugeln gebettet, seine Männlichkeit in ihnen vergraben, diese Titten „gefickt„ – so sagte man wohl –, um sich dann auf dem Höhepunkt der Lust zwischen ihnen zu verströmen und sein Sperma als sichtbares Zeichen von Lust und Befriedigung auf ihnen zu hinterlassen.
Er wusste, das würde nicht passieren. Doch der Gedanke daran machte ihn glücklich. Und welche Frau er auch traf – keine hatte Brüste, die ihn so beeindruckten wie ihre ...

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