Lasst mich diesmal mit den Männern allein. Ihnen, und nur ihnen möchte ich ein Erlebnis aus meiner Jugend in Zakynthos anvertrauen, das mein sexuelles Erleben nachhaltig verändert hat. Ich war achtzehn Jahre alt und gerade mal so weit, meinen Körper zu entdecken. Viele Mädchen tun das früher, viel früher. Meine orthodoxe Erziehung hielt mich aber jahrelang davon ab, Geheimnisse kennen zu lernen, die, wie ich vermutete, tief in mir verborgen lagen. Unbefangen spielte ich mit den Jungs aus der Nachbarschaft; kletterte mit ihnen, schwamm mit ihnen, bastelte mit ihnen. Kumpels waren es eben, der Nico, der Abraxas und der Ulysses. Klar empfand ich die drei als hübsch, hatte aber eher schwesterliche Gefühle für sie übrig. Ich glaubte stets, dass wir vier alles miteinander teilten und keine Geheimnisse voreinander hatten. Oft stürzten wir uns des Nachts splitternackt ins Meer; instinktiv verbarg ich dabei meine Vorderseite vor den dreien – aber selbst in diesen innigen Momenten tiefer Vertrautheit und Freundschaft hatte ich keine konkreten Hintergedanken. Ganz selten erkundete ich meinen Körper – ich will euch das nicht vorenthalten. Dabei dachte ich aber nie viel – schon gar nicht ans Schmusen mit Männern. Das war ein Ding für erwachsene Frauen, die in Hollywood-Filmen mitspielten.
Wir waren ein unzertrenntliches Quartett; ich half meinen drei Freunden bei den Hausaufgaben; sie lehrten mich dafür Fussball spielen. Das durften wir nur im Geheimen tun. Es schickte sich natürlich nicht, dass die Tochter eines angesehenen Dorfwirts mit Jungs um die Wette rannte. Dieses Heimliche verband uns; die Vertrautheit wuchs und wuchs. Dann kam der Tag, der alles veränderte. Wie so oft, spielten wir im benachbarten Wald. Meine jüngere Schwester Jana kam nur selten mit; sie fürchtete sich. Zakynthos verfügt über viel Wald. Da stehen natürlich ganz andere Bäume als zum Beispiel in Deutschland oder in der Schweiz.
da schämt Man(n) sich, einer zu sein
schreibt alak87@gmx.de