Das letzte Haus am Ende der Straße

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Das letzte Haus am Ende der Straße

Das letzte Haus am Ende der Straße

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Die zarten Hände machen sich an seinen Gürtel zu schaffen, am Reißverschluß, und deuten unmißverständlich, den Po leicht zu heben, um herabzustreifen, was zu seinen Füßen liegen bleibt. Ihr Kopf legt sich mit der linken Gesichtshälfte gezielt auf seinen Schoß. Ein Ohr drückt sachte gegen das kritische Zentrum, wie, als wollte es beim Wachsen zuhören. Die Bilder tanzen beinah zu wild, sie könnten noch teuer zu stehen kommen – und sämtliche anderen Muskeln spannen sich. Doch nein, nicht so, nicht das, was ihm die Tänze suggerieren – nicht ihr Kopf allein, und – nein, ihr ganzer Körper erhebt sich, stellt sich, dreht sich, setzt sich – auf seinen Schoß. Entspannung vor erneuter Spannung – hoffentlich!
Jetzt leisten seine Hände, zeigen Entdeckerqualitäten: fühlen, tasten, fingern – Leib, Frau, Kleid.
„Darf ich?“
Das Reißverschlußgeräusch drängt sich bis an die innigsten Körperteile vor. Ein Duft von bloßem Frauenrücken. Der noch dichter wird als er sich vorbeugt, und halt macht, da, wo sein Mund den Verschluß von einem Wäschestück erspürt, das er überaus schätzt und dessen schmale Träger er jetzt rechts und links herunterstreift. Seine Absicht hierbei fortzufahren, verhindert sie, indem sie sich aufrecht stellt und ihr Kleid durch den geöffneten Reißverschluß mit einer Leichtigkeit herabfallen läßt; ein Umstand, der ihm akustisch nicht entgeht.
„Lassen Sie es meine Hände wissen, was Ihnen noch anhaftet!“, haucht es aus seinem Mund.
Wieder so elegant – dieser Ton – ich werde ihn führen, weiter – langsam – er wird hochkommen – ankommen – kommen!

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