Martin öffnete die Augen. Sein Blick fiel auf das Display des digitalen Weckers. Samstagmorgen, kurz vor acht Uhr. Kein Sonnenstrahl, kein Vogelgezwitscher drang durch das halb geöffnete Fenster und ermunterte ihn, sich freudig aus den Federn zu erheben. Schummriges Halbdunkel erfüllte das Schlafzimmer. Draußen rauschte der Regen, gleichmäßig, ohne Unterbrechung. Seit Tagen schon. Und laut Wetterbericht war kein Ende abzusehen. Es war schlicht deprimierend.
Ein kühler, feuchter Luftzug bauschte die Stores. Verdrossen drehte sich Martin um. Anke schlief noch. Wenn sie ausatmete, entstand ein leises, pfeifendes Geräusch. Sie lag auf der linken Seite, den Rücken ihm zugewandt. Behutsam zog er die dünne Sommerdecke von ihren Schultern bis die Ansätze ihrer Pobacken zum Vorschein kamen und rückte sachte an sie heran. Als er ihre Wärme spürte, dachte er daran, wie er sie zum ersten Mal genommen hatte: von hinten und auf der Seite liegend. Die Erinnerung ließ das Blut in seine Lenden strömen. Martin fuhr mit den Fingerspitzen zärtlich über Ankes Arm und blies ihr vorsichtig ins Ohr.
„Mmmmm…Schatz….“, murmelte sie verschlafen, unschlüssig, ob sie sich freuen oder eher beklagen sollte.
„Aufgewacht, mein Morgenstern!“, versuchte er sie zu ermuntern und wickelte eine Strähne ihres Haares um seinen Zeigefinger. „Es ist acht Uhr. Wir wollten doch heute etwas unternehmen.“
„Aber es regnet doch…“
„Na und? Wir sind doch nicht aus Zucker.“
„Es gießt in Strömen…“, beharrte sie, ohne die Augen zu öffnen. Martin musste ihr Recht geben. Der Regen klatschte förmlich gegen die Fensterscheiben. Bei diesem Wetter würde er selbst den räudigsten Köter nicht hinausjagen geschweige denn selbst einen Fuß vor die Tür setzen. Den für heute vorgesehenen Ausflug hatten sie sich schon so lange vorgenommen, da kam es auf eine Woche mehr oder weniger auch nicht mehr an. Aber eigentlich wollte er Anke ja noch aus einem anderen Grund munter machen.
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