Shawnee

Dead Boys Part 10

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Andreas

Wir alle behielten noch einen starken Teil unserer früheren Persönlichkeit, die der Verwandlung zu trotzen schien. Selbst Stiv blieb im Grunde seines Herzens der dekadente Lebemann, der im Paris des Jahres 1780 sein Unwesen trieb. In der Stadt an der Seine wurde ihm sein Lebensstil zum Verhängnis. Es geschah in einem der unzähligen Bordelle, an einem nebligen Novembertag. Stiv vergnügte sich mit einer drallen Konkubine, als ein dunkler Schatten über ihn fiel. Während er die Buhlerin von hinten vögelte, biss ihn der Unbekannte in den Hals. Der Nosferatu saugte ihn aus, ließ ihn reglos liegen. Nachdem er auch das Blut des Mädchens getrunken hatte, verschwand er in den dunklen Gassen der Stadt.

Stiv überlebte diese Attacke, nach einer Nacht voller Qual. Er ließ das tote Mädchen zurück, schleppte sich in seine Unterkunft. Als der erste Durst kam, wurde ihm schmerzhaft bewusst, was ihm der Fremde angetan hatte. Er traf auf einen Bettler, der am Flussufer sein Lager aufgeschlagen hatte. Obwohl Stiv es nicht wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als ihn auszusaugen. Bis auf den letzten Tropfen trank er das Blut des Mannes, verfluchte dabei seine neue, ihm erbärmlich scheinende Existenz. In den folgenden Tagen trat ein Sinneswandel ein, der viel mit seinen neuen Fähigkeiten zu tun hatte. Stiv genoss seine wachsenden Kräfte, die mit jedem Tag stärker wurden. Er hielt sich bevorzugt in der Halbwelt auf, labte sich an den Huren und Freiern. Er brachte Tod und Verderben über die Vergnügungsviertel der französischen Hauptstadt. Bald raunten sich die Dirnen zu, dass ein untoter Dämon sein Unwesen trieb. Stiv wurde fortan gejagt, da die Gendarmerie ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatte.

Nachdem ihm Paris zu heiß, aber auch zu klein wurde, buchte er eine Schiffspassage in die Neue Welt. Nach einer langen Seereise mit unzähligen Opfern unter den Seeleuten, betrat er amerikanischen Boden.

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