Aus den Zelten unseres Lagers sirrten die Kugeln; überall wurde geschossen. Ich hörte Schreie, verzweifelt und schrill. Es brannte irgendwo, bissiger Rauch stieg in meine Nase. Gretchen hustete, klammerte sich an mir fest. Stiv stand vor dem offenen Zelteingang. Er feuerte auf alles, was sich noch bewegte. Etliche tote, oder schwer verletzte Indianer lagen auf dem Wüstensand. Ich fragte mich, ob es auch bei uns Opfer gegeben hatte. Es war anzunehmen, da die Pfeile ununterbrochen schwirrten. Manche standen in Flammen, da die Spitzen mit Petroleum getränkt waren. Was mich wunderte: es gab keinen einzigen Wolf zu sehen, bei dieser ersten Attacke. Laureen und mein Bruder blieben unsichtbar. Sie schickten nur diese, nie zu versiegen scheinende Welle an Lupusquas in die Schlacht. Ein Pfeil streifte Stivs Wange, zog einen roten Strich über seine Haut. Er wurde wütend, sprang ins Freie hinaus. In kürzester Zeit erledigte er drei Angreifer, gab einen Schuss nach dem anderen ab. Eins unserer Zelte brannte lichterloh. Plötzlich hörte das Inferno auf, wie auf Kommando. Die Indianer zogen sich zurück, schleppten ihre Verwundeten mit. Stiv rannte zu Cheetah, der sich mit Janis hinter einem der Jeeps verschanzt hatte.
„Hol ein paar Leute! Wir müssen das Zelt löschen, bevor das Feuer übergreift!“ Der klobige Mann sprang sofort auf, schnappte sich einen Wasserkanister. Mehrere von uns schlossen sich an, so dass die Flammen bald eingedämmt waren. Stiv nahm indessen eine Bestandsaufnahme vor, die nicht ganz so erfreulich war. Es hatte drei Tote gegeben, zwei Männer und eine Frau. Im Gegenzug hatten mindestens ein Dutzend Indianer ihr Leben gelassen. Stiv gab den Befehl, die Leichen der Angreifer vor unsere Wagenburg zu bringen. Er wollte den Indianern die Möglichkeit geben, ihre Stammesmitglieder auf anständige Weise bestatten zu können. Ich wunderte mich nicht, wusste dass er gewissen Prinzipien die Treue hielt.
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