Meine Pobacken zogen sich zu einem schmalen Strich zusammen, der meine panische Angst zum Ausdruck brachte. Shawnee hob ihren Arm, an dem geflochtene Lederbänder baumelten.
Der Einschlag war verheerend, rang mir einen kehligen Schrei ab. Gretchen züchtigte mich, während mir die anderen nur den Popo versohlt hatten. Sie tat es nicht aus Lust an der Grausamkeit, sondern weil es um die Zukunft unserer Familie ging. Ich hatte Verrat begangen, indem ich mit Stiv und der Gräfin auf Jagd ging. Stiv blieb unantastbar. Er wäre sowieso viel zu mächtig gewesen, um ihn an irgendeinem Vorhaben hindern zu wollen. Gretchen nahm mir übel, dass ich ohne ihr Wissen meinen Blutdurst gestillt hatte. Sie zog mir unbarmherzig die Tawse über beide Backen, die sich längst wie versengt anfühlten. Ich sah in Jimmys Gesicht. Mein Bruder konnte nicht mehr zuschauen, den Anblick meiner Qualen nicht länger ertragen. Auch Blitz sah betreten zu Boden, wie auch Janis und Kate. Die einzige meiner Freunde, die weiterhin meine Strafe verfolgte, war Shawnee. Klar, sie war Gretchens Geliebte, noch dazu ihre Vertraute. Die Schamanin hatte sich rasch in das Gefüge unseres Clans eingefunden, wesentlich schneller als ich es tat. Ich glaube nicht, dass mir Shawnee diese Schmerzen gönnte. Es war eher so, dass sie die Gefahr erkannte, die von der Gräfin Marisa ausging.
Gretchen versetzte mir einen letzten Hieb, dass mir die Luft wegblieb. Ich kauerte wimmernd über ihren Knien, als sie mich mit ihren zarten Händen zu streicheln begann. Gretchen behandelte mich wie eine Mutter, die ihre verlorene Tochter wiedergefunden hatte. Meine Strafe hatte ich angenommen und nun durfte ich in den Schoß der Familie zurückkehren. Nacheinander kamen all meine Freunde, um über meinen striemigen Hintern zu streichen. Es war schön, ihre Hände zu spüren. Blitz trug mich zu einem Bett. Er legte mich sacht auf den Bauch, behandelte mich wie ein rohes Ei. Shawnee kniete sich neben mich, wie auch Gretchen. Während die beiden Frauen meinen Popo mit einer indianischen Heilsalbe behandelten, streichelten Janis und Kate meine Beine. Blitz und mein Bruder hielten meine Hände, gaben mir ein Gefühl der Geborgenheit. Ich lernte etwas sehr Wichtiges dazu. Es ging nicht nur darum, die nächste Stufe der Ekstase zu erklimmen. Viel entscheidender war doch unser Zusammenhalt. Ich wurde traurig, weil ich an Stiv dachte. Hatte ich ihn an die Gräfin verloren? Blitz flüsterte mir zu, dass er mit ihm reden wollte. Jim würde ihn begleiten. Ich schöpfte neue Hoffnung. Vielleicht würde er ja auf seine alten Weggefährten hören?
Der smarte Vampir der alten Schule wusste natürlich längst was passiert war. Stiv empfing die beiden Unterhändler mit einem breiten Grinsen, wodurch seine Eckzähne entblößt wurden. Stiv blickte zu Blitz, dann zu Jimmy. Er steckte sich eine filterlose Zigarette an, ehe er die beiden auf seine spezielle Art begrüßte: „Ich hörte, dass Sharon wieder ein gutes Mädchen sei. Ihr seid gottverdammte Heuchler! Woher nehmt ihr das Recht, über Marisa richten zu wollen? Ihr seid gar nichts! Sie ist eine alte Bekannte, der ihr kaum etwas entgegen zu setzen habt. Ich habe dir das Leben gerettet, Jimmy! Ist das dein Dank dafür? Und du Blitz? Du warst eine verlorene Seele, bevor ich dich wachküsste…!“
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