Dämonen

Dead Boys Part 18

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Dämonen

Dämonen

Andreas

Stiv lag starr auf dem Rücken. Er wirkte erregt, gleichzeitig aber auch hoch konzentriert. Über ihm kniete Gretchen, aus deren Mundwinkeln Blut tröpfelte. Die schwarzrote Flüssigkeit sammelte sich auf Stivs tätowierter Brust. Er schien entrückt, wie er mit offenen Augen an die Decke starrte. Die nackte Frau öffnete ihre Beine, rutschte mit ihrem kleinen Popo aufwärts. Stivs Lippen berührten ihr dargebotenes Geschlecht, das sich gierig an seinen roten Mund presste. Ich stöhnte im Schlaf, streichelte mich zwischen meinen zitternden Schenkeln. Dieser Traum war so verdammt real, dass ich meinte, Gretchens Pussy zu schmecken. Plötzlich ertönte Musik im Hintergrund, die ich sehr gut kannte. „If I close my eyes forever, will it all remain unchanged?” Der Sänger klang verzweifelt, als er diese Frage stellte. Mir schossen Tränen in die Augen. Ich war mit einem Mal wieder vierzehn Jahre alt, und wir befanden uns auf der Beerdigung meines Dads. Ich stand stumm an seinem Grab, während sich mein kleiner Bruder Jim an meine Hand klammerte. Das Duett von Lita Ford und Ozzy Osbourne war schon immer Dads Lieblingslied. Ich hörte Ozzys enervierende Stimme, die jene entscheidende Frage wiederholte: „If I close my eyes forever, will it all remain the same?“Ich begann im Schlaf zu schluchzen, empfand genau dieselbe Hilflosigkeit, die ich damals gespürt hatte. „And when we sleep, would you shelter me in your warm and darkened grave?” Ich drückte Jims Hand, während sie unseren Vater beerdigten. Unser Dad war ein Säufer, der sich kaum um seinen Nachwuchs kümmerte. Trotzdem wusste ich in diesem Moment, dass ich meine Kindheit verloren hatte, und sie nie wieder zurückbekommen konnte. Jim starrte mich an, als es zu blitzen begann. Dunkle Wolken zogen auf, aus denen es unerbittlich regnete. Ich zog meinen Bruder fort, begann zu rennen. Ich spürte eine Todesangst, die mir körperlich zusetzte. Als neben uns ein Blitz einschlug, wachte ich auf. Neben mir lag mein Liebster, der mich streichelte. „Alles wird wieder gut, Baby…“
Die warme Stimme beruhigte mich. Seine tätowierten Arme strichen über meinen nackten Leib. Der blonde Engel legte seine Hand auf meine schweißnassen Brüste, die im Kerzenlicht schimmerten.

Ich schmiegte mich an Blitzie, der wie kein Zweiter wusste, wie es in mir aussah. Kate war bei Marisa geblieben. Meine Freundin entschied sich für die dunkle Gräfin, die sie eigentlich ausspionieren sollte. Es wunderte mich kaum. Wir waren Dämonen, Kreaturen der Finsternis. Bevor ich ein Dead Girl wurde, lebte ich mit Ma und Jim zusammen. Kurz vor meinem 18. Geburtstag verließ sie uns. Sie haute mit einem abgehalfterten Metal-Musiker ab, der ihr ein besseres Leben versprach. Ich blieb mit meinem 16-jährigen Bruder zurück. Mein Dad war tot, während Ma mit irgendwelchen Typen fickte. Ich dachte wieder an den Song, dessen Text mir sehr nah kam. Ich hatte jemanden gefunden, der mich im Schlaf beschützte. Blitz war mein untoter Engel, ein gütiger Dämon, der sich gegen das Böse stemmte. Jetzt strich er mit seinen langen Fingernägeln über meine Brustwarzen, die seine Liebkosung genossen. Es war eine Erlösung nach diesem intensiven, fiebrigen Traum. Er erinnerte mich an meine besondere Verantwortung Jimmy gegenüber, obwohl ich wusste, dass diese nicht existent war. Blitz las meine Gedanken. Er beherrschte diese Kunst, die nur Vampiren der höchsten Ordnung vorbehalten ist. „Du bist nicht mehr für Jim verantwortlich, Sharon! Er ist kein Kind mehr, das seine ältere Schwester beschützen muss. Dein Vater ist tot und diesen Verlust wirst du niemals mehr loswerden! Er wird dich bis zu deinem letzten Tag begleiten, Sharon! Selbst wenn du deine Augen für immer schließt, werden sich die Dinge nicht ändern…“ Er küsste mich, vertrieb den Schmerz für kostbare Augenblicke. Seit ich mich von Stiv und Marisa entfremdet hatte, spürte ich eine neue Zugehörigkeit zu meinem blonden Lover. Blitz und ich waren wie Geschwister. Seelenverwandte, die sich auch körperlich anzogen. Der ehemalige Südstaatensoldat liebte ein Mädchen, das am Ende des 20. Jahrhunderts verwandelt wurde. Ich kenne das Datum genau, werde es nie vergessen. Es war am 20. August 1998, als ich die Jungs vor dem Striptempel traf. Ihre sonnengegerbten Gesichter verbargen sich hinter dunklen Sonnenbrillengläsern. Blitz lehnte an Stivs Lamborghini, beobachte mich ganz genau. Er scannte meine langen Beine, die der Mini herzeigte. Ich war eine blutjunge Göre, die keine Ahnung hatte. Diese tätowierten Typen zogen mich magisch an.
Es war das Charisma ihres Anführers, dem ich gleich erlag. Er nahm mich mit in den Eisenbahntunnel.

Damals hatte ich nur Augen für Stiv. Ich folgte ihm auf seinen dunklen Pfaden, wie die Kinder dem Rattenfänger hinterherliefen. Stiv verwandelte mich letztlich, nachdem er mich von seinen Qualitäten überzeugte. Das schien alles schon lange her zu sein, so dass ich mich richtig konzentrieren musste. Es war ja auch eine schwierige Phase, in der sich der Clan befand. Niemand wusste, ob Laureen einen Angriff plante. Dann war da Marisa, die ihr eigenes Spiel spielte. Was hatte die Adlige vor, die vor einer Ewigkeit Stivs Kuss empfing? Sie war eine der ältesten Vampire, was ihr eine gewisse Macht verlieh. Nun hatte sie Kate an ihrer Seite – das Schulmädchen aus der Hölle! Katie erwischte es in den späten Sechzigern, nachdem ihr ein Lehrer den Hintern versohlt hatte. Sie war aufgekratzt, wie immer, wenn es was gesetzt hatte. Stiv hatte leichte Beute, als er ihren kirschroten Po streichelte, und ihr dabei unter den Rock langte. Er merkte, dass die Kleine ganz aufgeregt war. Stiv schenkte Kate ein anderes Leben. Er erschuf das Schulmädchen aus der Hölle! Stiv wusste immer genau, wer zu der Gang passte. Katie war eine Bereicherung. Wenn sie sich in ihrem karierten Minirock über ein Opfer beugte, schenkte sie demjenigen lustvolle letzte Minuten. Katie gehörte einer sehr langen Reihe von Frauen an, die sich allesamt nach einem aufregenderen, wilderen Dasein verzehrten. Gretchen schien mir eine Ausnahme von dieser Regel zu sein. Stiv erklärte es mir folgendermaßen: „Gretchen ist die Inkarnation der Mondgöttin, die nur alle 100 Jahre geboren wird. Ich habe damals Laureen gefunden, wie ich jetzt Gretchen hierherbrachte. Diese Frauen sind magische Wesen, die weit über uns stehen. Wenn sie ihre angeborenen Kräfte zur Entfaltung bringen, sind diese Frauen fast unbesiegbar. Wir können froh sein, dass Gretchen hier ist!“

Blitz‘ Streicheleinheiten lenkten mich von meiner Selbstanalyse ab. Ich gab mich ihm hin, versuchte meine Gedanken auszuschalten. Seine Nähe tat gut, gab mir ein wohliges Gefühl der Geborgenheit. Diese Sehnsucht trieb auch Gwen um, die sich noch immer im Zwiespalt befand. Sie wurde von Laureen zu uns geschickt, um einige Blutsauger in die Hölle zu schicken. Jetzt hatte sie sich in meinen Bruder verliebt, was die Gemengelage noch komplizierter machte. Sie und Marisa waren die großen Unbekannten, von denen niemand näheres wusste. Okay, Stiv kannte Marisa seit einer Ewigkeit aber ich war mir nicht sicher, ob er auch ahnte, was sie vorhatte. Im Augenblick tendierte er wieder zu Gretchen, was für unseren inneren Zusammenhalt nur förderlich sein konnte. Marisa hatte in Kate eine Gefährtin gefunden. Das Schulmädchen aus der Hölle hörte nicht mehr auf Gretchen, beschritt ihre eigenen Wege. Blitz und ich kamen gemeinsam zum Höhepunkt, was mich ein wenig ablenkte. Er stand jetzt auf, um für Musik zu sorgen. “Demons“ erklang, dieser hypnotische Song der Imagine Dragons. Ich stand auf diese amerikanische Band, wobei es mir dieses Lied besonders angetan hatte.
„I want to hide the truth. I want to shelter you. But with the beast inside there’s nowhere we can hide…” Ich verehrte diesen Song, wie mein Dad “Close my eyes forever” von Ozzy und Lita liebte. Imagine Dragons beschrieben meine Dämonen, vor denen ich mich nirgendwo verstecken konnte.

Es gab ein paar wenige Songs, die mich bis tief in mein Herz trafen. Dieser gehörte definitiv dazu. Ich lehnte mich an Blitzies Brust, rieb meine Backe an seinen trashigen Tätowierungen. Ich blickte auf den Schriftzug, der auf Blitzies Oberarm prangte: Raw Power. Blitz erzählte mir, wie er in den Sechzigern die Stooges sah. Es war im Herbst 1969, und er und Stiv hatten Kate auf ein Konzert der Band mitgenommen. Die Stooges waren der heiße Scheiß jenseits der Hitparaden. Iggy Pop trat mit bloßem Oberkörper auf, den er mit Glasscherben malträtierte. Kate faszinierte das Geschehen, was Stiv nicht entging. Er machte Katie mit Iggy bekannt, indem er ihn und die Band zu einer wilden Party einlud. Kate vögelte mit Iggy, ohne ihn zu verwandeln. Stiv riet ihr davon ab, da der Sänger zu viele toxische Dinge im Blut hatte. Nachdem er eingeschlafen war, zeigte ihr Stiv, wie es richtig geht. Er legte sich Kate übers Knie, um sie in die richtige Stimmung zu bringen. Dann ging es auf die Jagd. Katie ließ ihrer Gier freien Lauf, indem sie sich zwei junge Kerle schnappte. Sie kannte keine Gnade, indem sie die beiden von ihrem Blut befreite. Kate spürte zum ersten Mal diese rohe Kraft, die sich in jedem Vampir verbirgt. Iggy hatte verdammtes Glück in dieser unseligen Nacht, oder sollte man lieber von Pech reden? Hätte Katie zugebissen, wäre er vielleicht heute noch ein ewig junger, schöner Rock’n’Roll Gott, der niemals altern kann. Auf jeden Fall änderte diese eine Nacht Kates ganze Existenz. Stiv zeigte ihr das ganze verhängnisvolle Konglomerat, das uns Vampire ausmacht.
Sie lernte, ihren Blutdurst zu stillen und dass es für jeden Rausch einen Preis gibt, den man bezahlen muss. Ich wusste, dass Katie die indianische Mixtur nicht besonders mochte. Sie stand eben auf den richtigen Stoff. Kate war gewiss ein liebes Mädchen, aber halt auch eine Kreatur der Dunkelheit.
Sie wollte etwas erleben, dem Alltäglichen entfliehen. Kate sehnte sich nach etwas Besonderem.

Wahrscheinlich trieb sie sich deshalb mit Marisa rum. Die Gräfin winkte Katie zu sich. Kate musste ihr Lieblings Outfit anziehen, in das sie nur für ganz besondere Menschen schlüpfte. Es handelte sich um ihre Schuluniform aus den Sechzigern. Kennt jemand den Film “The Kissing Booth“? Es ist eine Teenie-Komödie mit relativ wenig Inhalt. Es gibt darin aber eine sehr hübsche Szene, in der die Hauptdarstellerin Elle spät dran ist, weil sie dringend in die Schule muss. Ihre Hose reißt auf, und sie muss sich in den knappen Rock ihrer früheren Schuluniform zwängen. Dieses viel zu kurze Teil lässt den Ansatz ihres weißen Höschens aufblitzen, was für einige Turbulenzen sorgt. Ein sehr süßer Moment, an den ich immer denken muss, wenn Katie ihr kariertes Röckchen trägt. Ihr könnt die Sequenz auf YouTube finden, indem ihr in der Suchfunktion eingebt. Ihr wundert euch? Auch ein taffes Vampirmädchen wie ich braucht ab und an etwas Abwechslung! Wobei es bis auf den karierten Rock kaum Ähnlichkeiten zwischen den beiden Girls gibt. Katie gehörte zu den kriegerischen Frauen, die sich nichts gefallen lassen. Wenn Kate sich hingibt, dann nur aus freien Stücken. Marisa liebte es total, wenn sie Kate übers Knie legen durfte. Sie versohlte ihren kleinen, süßen Popo, bis Katies Muschi pitschnass glänzte. Marisa besorgte es Kate, bis sie glaubte, dass es nicht mehr zum Aushalten sei. Katie fand in der Gräfin, was sie sich immer gewünscht hatte. Nach dem Liebesakt erzählte ihr Marisa, was sie von Gwendoline hielt. Die Gräfin hatte eine eigene Meinung, was unser zugelaufenes Wolfsmädchen betraf. Katie hörte gebannt zu, als Marisa loslegte: „Diese kleine Hure wurde von Laureen eingeschleust. Glaubst, du denn, dass die Wölfe sonst nur zu Dritt angegriffen hätten? Sie wird den Clan von innen raus sprengen! Gwen sorgt für unser Ende, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Gretchen glaubt, dass ich die Böse bin, aber sie vertraut diesem Wolf im Schafspelz. Gwen hat sich dazu Sharons Bruder geschnappt. Zwei Hybride zusammen…das ist extrem gefährlich! Ich werde mit Stiv reden müssen. Ich hoffe, dass er die Wahrheit erkennt.“ Kate fröstelte. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. Hatte Marisa Recht? Es war noch zu früh, um das klar zu benennen! Blitz und ich gingen in die Bar. Ich sah Jim mit Gwen am Tresen sitzen. Sie trug ein enges, schwarzes Kleid, das seitlich bis zu ihren Oberschenkeln geschlitzt war. Auf ihrem weißen Fleisch spannten sich schwarze Strapse, die ihr wohl der Teufel selbst angelegt hatte. Ich strich über Blitzies Lederhose, die sich verdächtig wölbte. Die süße Gwendoline schien eine richtige Granate zu sein! Mein Bruder schmachtete sie an, was ich gut verstehen konnte.

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