Stiv befahl, dass der Wolf etwas zu essen und trinken bekam. Er tat dies nicht aus Nächstenliebe, sondern nur, weil wir ihn noch brauchten. Nachdem er sich gestärkt hatte, gingen wir weiter. Bald erreichten wir die Stelle, an der unsere Jungs die Wölfe erledigt hatten. Blitz und Cheetah hatten ein Loch ausgehoben, in dem sie die sterblichen Überreste vergraben hatten. Es gab einen Ehrenkodex bei uns, der so etwas verlangte.
Gwen kam zu mir und ich ahnte, weshalb sie meine Nähe suchte. Das Wolfsmädchen hatte sich in Jimmy verguckt, der ihr zudem so ähnlich war. Sie waren beide Halbwesen, sogenannte Hybride. Ich spürte tief in mir, dass wir Gwendoline trauen konnten. Sie tastete nach meiner Hand, die ich ihr nicht verwehren wollte. Katie schlenderte neben Marisa, die ihr Schwert geschultert hatte. Wir waren Kriegerinnen und Krieger, auf einem ganz besonderen Kreuzzug! Ich fühlte mich stark, beinahe unsterblich. Lacht nicht, ich weiß, dass ich das ohnehin bin! Es drückt aber meine Gefühle aus, die ich an jenem Tag empfand. Shawnee hatte den Wolf neben sich, der von Blitzie und Cheetah bewacht wurde. Er starrte ihr unverhohlen auf den Lendenschurz, oder besser auf den Part, den er freigab.
„Glotz nicht so auf Shawnees Popo!“, raunzte ihn Cheetah an. Janis grinste, als ihr Freund Shawnees Ehre verteidigte. Früher wäre es Cheetah scheißegal gewesen, ob jemand auf irgendeinen weiblichen Arsch gestarrt hätte. Der Wolf beeilte sich, in eine andere Richtung zu schauen, während Shawnee Cheetah anlächelte. Dann bat sie uns, leise zu sein! Das indianische Mädel hatte etwas entdeckt, das ihre Aufmerksamkeit beanspruchte. Sie hob ein kleines Stück Leder auf, das von einem geflochtenen Armband stammte. Ich erkannte es sofort. So ein Teil hatte ich Jimmy geschenkt, nachdem wir uns wiedergefunden hatten. Shawnee deutete auf eine abschüssige Stelle, die aus dem Wald zu führen schien.
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