Der heilige Berg

Dead Boys Part 22

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Der heilige Berg

Der heilige Berg

Andreas

Candaras Wesen entsprang einer der ältesten Blutlinien, deren Ursprung bis ins alte Ägypten reichte. An unzähligen Wirtshaustischen erzählte man sich die Geschichte seines Lebens, das auch sein früher Tod nicht beenden konnte. Candaras Schicksal wurde durch seine Liebe zu einer bestimmten Frau entschieden. Diese Schönheit diente dem Pharao, wozu sie auch des Nachts in seinen Gemächern weilte. Candara gehörte zu den Priestern des Tempels, was ihm gewisse Machtbefugnisse gab. So wurde er unvorsichtig, als er sich immer öfter mit dieser Schönheit traf. Der Pharao kam ihnen auf die Schliche. Der despotische Herrscher ertrug es kaum, dass seine Liebesdienerin einem Priester zugetan war. Er ließ Vadia zum Tode verurteilen, ohne ihre Verteidigung anzuhören. Candara musste hilflos mit ansehen, wie die dunkelhäutige Vadia ihr Blut vergoss. Er zerrte an seinen Ketten, ohne etwas ausrichten zu können. Dann wurde Candara bei lebendigem Leib eingemauert, in einem verborgenen Trakt des bereits fertig gestellten Grabmals des Pharaos. Der Gottkönig verhöhnte ihn noch, indem er Candara dazu riet, dunkle Mächte anzurufen. Candara kauerte in der Dunkelheit, wo er seinen Tod erwartete. Er betete zu den uralten Gottheiten, die er seither gemieden hatte. Candara leistete einen Schwur, als er merkte, dass er immer schwächer wurde. Er wollte Rache üben an seinem Herrn, der ihm das Liebste genommen hatte. Eine Stimme aus dem Nichts schien ihn zu fragen, was er dafür zu geben bereit sei? Candara glaubte, wahnsinnig geworden zu sein! Er antwortete, dass es ihm gleich sei, wenn sich ihm nur die Gelegenheit zur Rache bot. Dann wurde alles schwarz um ihn herum. Candara starb ganz alleine in der geschlossenen Pyramide des Pharaos.
Er tauchte in einen dunklen Schacht ein, der ihn ins Innere eines Berges führte. Candara spürte, wie sich seine Seele löste. Er meinte, ein Seufzen zu hören, das ihn bis ins Mark erschütterte. Candaras toter Körper erreichte einen durch zahllose Fackeln erhellten Raum. Die Unheiligen lächelten, als er zitternd vor ihnen stand. Candara schwor ihnen ewige Treue. Fledermäuse schienen aus dem Nichts zu kommen, die sich kreischend auf ihn stürzten. Candaras Leib wurde von unzähligen Vampiren bedeckt, deren spitze Zähne sein Blut tranken. Der frühere Priester fiel ihn einen todesähnlichen Schlaf. Candara erwachte vor der Pyramide, die sein Grab werden sollte. Er spürte eine unglaubliche Kraft in sich, die er sich nicht erklären konnte. Von tiefem Hass getrieben, verbarg er sich, bis die Nacht anbrach. Candara wirkte wie ein geflügelter Dämon, als er seine Zähne in den Hals des Pharaos schlug. Er nahm ihm sein ganzes Blut, bis der gefürchtete Herrscher sein Leben aushauchte. Candara sorgte dafür, dass es keine Wiederkehr für den grausamen Despoten gab. Candara entschwand in der Nacht, die ihm fortan als Zuhause diente. Er wurde zu einem der ersten und mächtigsten Vampire. So lautete die Saga des Mannes, der im alten Ägypten Candasis genannt wurde, ehe er zu Candara wurde. Ich spürte den tiefen Respekt, den Stiv ihm gegenüber empfand. Candara verkörperte Macht!

Stiv steckte sich seine Zigarette an, die er eben gedreht hatte. Gretchen und ich hörten ihm aufmerksam zu. Wir kannten natürlich diese Geschichte, die uns jetzt jedoch besonders aktuell erschien. Candara residierte auf dem heiligen Berg, jener legendenbehafteten Heimstatt der Älteren.
Gretchen erklärte uns, dass Candara die einzige Chance war, um unseren Clan vor dem sicheren Verderben zu retten. Unsere junge Anführerin kam auf diese Idee, die uns womöglich aus der Klemme helfen konnte. Stiv gab ihr Recht, da auch er keine andere Möglichkeit sah. Wir wollten uns daher mit einem kleinen Trupp auf den Weg machen, um Candara unsere Sicht der Dinge darzulegen. Zu den Auserwählten zählten Stiv, Gretchen und Shawnee, die der Mondgöttin Schutz bot. Katie, Blitz und meine Wenigkeit vervollständigten das Sextett. Jimmy und Gwen sollten zuhause bleiben, um unser Refugium nicht schutzlos zurück zu lassen. Wir rechneten mit Attacken, die gleichwohl von den Wölfen als auch von Janoszs Schergen ausgehen konnten. Cheetah lud seine Schrotflinte mit silbernen Kugeln, während die schlagfertigen Amazonen ihre Schwerter schliffen. Selene und Ariane blieben weiterhin bei uns, wie auch ihr Herr namens Lugosi. Mr. Steele samt Gattin hielt ebenfalls die Stellung, was mich nicht verwunderte. Dies war eine Bedrohung sämtlicher Vampir- Familien, die sich nicht aufgeben wollten. Marisa bekam den Auftrag die Verteidigung zu koordinieren, worüber ich mich doch wunderte. Warum vertraute Gretchen ihr, da sie doch zuvor starke Zweifel an der Integrität der dunklen Gräfin hegte? Ich nahm mir vor, Gretchen danach zu fragen, wenn sich eine Gelegenheit bot! Wir brachen im Dunklen auf, was einen ja nicht wundern braucht. Zwei Männer und drei Frauen machten sich auf den dunklen Weg, der uns zu Candara führen sollte. Der Mächtigste der Älteren konnte nur über schwierige, gefährliche Pfade erreicht werden. Wir konnten uns kaum nach Stiv richten, obwohl der schon einmal den silbernen Berg erkletterte. Jeder Suchende, der die Heimstatt der Älteren betrat, würde den Weg dorthin wieder vergessen. Der heilige Berg löschte jede Erinnerung an sich aus! Wobei man heilig nicht im religiösen, christlichen Sinne verstehen sollte, wenn es um diesen Berg ging. Es drehte sich vielmehr um den Sitz der alten Dämonen, die seit Jahrtausenden über die Geschicke der Kreaturen der Nacht wachten. Candara konnte über jeden noch so mächtigen Dämon Recht sprechen, was ihn aus der auserwählten Riege der Älteren hervorhob. Stiv traf ihn Ende des 18. Jahrhunderts, kurz nachdem er verwandelt wurde. Candara bemerkte die besonderen Fähigkeiten, die Stiv auszeichneten, weshalb er ihn zum heiligen Berg kommen ließ. Der Herrscher des Berges wies Stiv den Weg, indem er jeden seiner Schritte lenkte. Stiv vergaß diese Begegnung nie mehr. Er erreichte den nebelverhangenen Gipfel, am Ende seiner Kräfte angelangt. Candara führte ihn in den inneren Zirkel, um Stiv besondere Gaben zu schenken. Seither verstand der dunkle Dämon die Sprache der Tiere. Stiv konnte Szenarien erschaffen, die einen kurzen Ausflug in die Vergangenheit ermöglichten. Ich dachte an diese Geschichten, als ich Stiv auf den heiligen Berg folgte. Wir marschierten stundenlang durch die Einöde, welche uns an eine Wüste erinnerte. Seltsame Pflanzen versperrten uns den Weg, deren Dornen unsere Haut zerkratzte. Die Tiere der Nacht begleiteten uns, seien es die Wölfe oder die Flughunde, alle schienen uns den Weg zu weisen. Wir vertrauten aber auf unseren Scout, der die Tochter des Häuptlings war. Shawnee schnüffelte wie eine Wölfin, während sie uns den Pfad bahnte. Das stolze Indianermädchen trug ihre weichen Lederchaps, wobei ein flatternder Lendenschurz gleichsam Shawnees Scham und Po bedeckte. Sie wirkte ernst und hochkonzentriert, wozu ihre Kriegsbemalung passte. Nun kauerte Shawnee auf dem Boden, als nehme sie Witterung auf. Ich war fasziniert von der Tatsache, wie sehr diese Frau mit der Natur vereint zu sein schien. Shawnee wies nach Norden. „Wir sollten uns an den Sternen orientieren. Es scheint, als ob Candara ihnen die Führung überlässt. Folgt dem Nordstern…!“

Stiv sprach kaum ein Wort. Er wirkte fokussiert, als er uns durch die Nacht führte. Gretchens silbernes Kleid leuchtete, als wäre sie ein Wesen von einem anderen Stern. Dagegen wirkte Katies Mini Rock ziemlich irdisch, wie auch ihre knöchelhohen Doc Martens. Blitz nahm meine Hand, was ich als wohltuende Geste empfand. Mein blonder Engel würde mich immer beschützen, das wusste ich ganz genau. Blitz schulterte ein Gewehr, das mit silbernen Patronen geladen war. Er wirkte entschlossen, bereit zu töten. Ich merkte, dass ich ihn liebte. Dann sah ich den heiligen Berg! Er schien silbern zu leuchten. Stiv pfiff eine Melodie, die mich an meinen verstorbenen Vater erinnerte.

„I’m the Sun. I can move I can run and you’ll never stop me burning. Come down with fire. Lift my spirit higher. Someone’s screaming my name. Come and make me holy again. I’m the Man on the Silver Mountain.“ Mein Dad hatte gerne Rainbow gehört, diese alte Band aus den Siebzigern. Er liebte dieses Lied, das”The Man on the Silver Mountain” hieß und perfekt zu unserer Mission zu passen schien. Die Sonne stand hoch am Himmel, wobei sie unnatürlich grell auf mich wirkte. Die Natur schien uns zu verhöhnen, indem sie muntere Kapriolen schlug. Steckte Candara dahinter?
Lustigerweise stieg ein Regenbogen auf, als wollte er uns den Weg weisen. „Candara zeigt, dass er Sinn für Humor hat!“ kommentierte Stiv das Naturphänomen. Kurz darauf fielen vereinzelte Schneeflocken, die sich zu einem dichten Schneetreiben entwickelten. Wir mussten Schutz suchen, da es zudem furchtbar kalt wurde. Unterhalb eines Felsvorsprungs entfachten die Männer ein Feuer, das wir dem Holz zu verdanken hatten, das Blitz mit hierher geschleppt hatte. Zu unserem Erstaunen schälte sich Gretchen aus ihrem Kleid. Sie setzte sich nackt ans Feuer, wobei sie ihre Hände zum wolkenverhangenen Himmel erhob. Stiv flüsterte mir zu, dass sie die alten Götter um Hilfe bat. Ich war gespannt, neugierig, aber auch ängstlich. Was erwartete uns auf diesem Berg? Plötzlich hörte es auf zu schneien. Gretchen lächelte, während sie sich wieder bekleidete. Sie zeigte in nördliche Richtung, worauf unser weiblicher Scout voran ging. Shawnee führte uns zu dem einzigen Pfad, der zum Gipfel führte. Es handelte sich um einen verdammt schmalen Weg, der einige Kletterpassagen enthielt. Ich bewunderte Gretchen, die leichtfüßig die Felsen hinaufstieg. Ihr knielanges, silberfarbenes Kleid passte nicht wirklich zu den grobbesohlten Kampfstiefeln, die ihren Füßen sicheren Halt versprachen. Katie, Blitz und Stiv wirkten ebenfalls geschickter, als ich es war. Blitz half mir, indem er mich mehrmals hochziehen musste. Nach etlichen Stunden, die ich als sehr anstrengend empfand, erreichten wir ein Plateau. Jetzt schien es, als erinnerte Stiv sich wieder. Der Meister sah sich um, ließ seinen Blick in alle Richtungen schweifen. Er ging ein paar Schritte voraus, als sich plötzlich der Berg auftat. Stiv deutete auf eine Öffnung, die direkt in den Berg führte. Vor diesem natürlichen Tor warteten zwei Gestalten, die sich beim Näherkommen als Mann und Frau entpuppten. Stiv flüsterte nun: „Das sind die Wächter! Sie bewahren den Eingang zum heiligen Berg. Der Kerl heißt Jagor, während die Frau Alraune genannt wird. Sie gehören zu den Beschützern, einer verschworenen Gemeinschaft, die seit Jahrhunderten den Ältesten dient. Ich werde uns anmelden…“
Ich sah, wie Alraune lächelte, als Stiv auf sie zulief. Sie war eine stolze Kriegerin, die dazu einen wunderschönen Körper besaß. Ihr glattes, schwarzes Haar hatte sie sich zu einem Zopf gebunden, der ihre ausgeprägten Wangenknochen in den Vordergrund rückte. Sie trug eine enganliegende, schwarze Hose, die mich an sogenannte Beinlinge erinnerte. Tatsächlich: es waren Chaps, wie sie Cowboys über den Jeans trugen. Alraune bevorzugte jedoch einen dunklen Slip statt einer Hose. Sie drehte sich zu Stiv, wobei sie uns ihren prallen Po zeigte. Shawnee beobachte die Szene mit mürrischem Blick. Diese Kriegerin trug ähnliche Kleidung wie sie, was Shawnee gar nicht schmeckte. Jagor wirkte auch verärgert. Es schien den Mann zu provozieren, wie Alraune ihren Po präsentierte.
Er war ein Kerl wie ein Baum, der mit bloßen Händen töten konnte. Stiv nahm Alraune dennoch in den Arm. Ich spürte, dass er sie seit langem kannte. Die muskulöse Frau schmiegte sich an ihn an.
„Hallo meine Schöne! Ich und meine Freunde wollen zu Candara. Es ist wirklich sehr wichtig für uns!“
Alraune nahm seine Hand, um sie auf ihrem Po zu platzieren. Jagor wirkte missmutig, als Stiv ihre Backen tätschelte. Alraune grinste zufrieden, als sie Stiv antwortete. „Er erwartet bereits euren Besuch. Schade, dass du kaum Zeit hast, Stiv! Ich hätte mich noch gerne weiter mit dir unterhalten!“
„Hör mit dem Scheiß auf, Alraune! Du weißt, was Candara gesagt hat! Wir sollen sie zu ihm führen!“
Sie warf ihm einen bösen Blick hin, während Stiv seine Hand von ihrem Arsch nahm. Alraune ging voran, während Jagor hinter uns herlief. Ich fühlte mich unwohl, als wir in die Tiefen des Berges eintauchten. Alraune marschierte mit flinken Schritten, wobei sie die Aufmerksamkeit auf ihre Hinteransicht zog. Ich bewunderte das Spiel ihrer strammen Pobacken, die auf mich wirkten, als hätte sie ein Künstler ersonnen. Ich kann es auch deutlicher ausdrücken, indem ich euch sage, dass ich selten einen geileren Arsch gesehen hatte. Blitz schien das auch zu finden, da er einen tierischen Ständer mit sich herumtrug. Gretchen lachte, als ich ihm einen spielerischen Klaps verpasste.

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