Er trug Jeans, die in Kniehöhe zerfetzt waren und in schwarzen Motorradstiefeln steckten. Seinen drahtigen Oberkörper bedeckte ein schwarzes T-Shirt, das seine bunt tätowierten Unterarme freiließ. „Weißt du Jagor, es ist mir egal, ob du mich einen Punk nennst. Aus deinem Mund klingt das sogar wie eine Auszeichnung für mich. Du solltest aber nicht Gretchen beleidigen! Sie ist die Tochter des Monds, falls dir das entgangen ist. Frag den Hüter des Berges!“
Candara trat vor. Er sah den Torwächter mit stechenden Augen an. „Stiv sagt die Wahrheit. Du wirst dich bei Gretchen entschuldigen, Jagor! Sie steht über dir, ob es dir passt oder nicht. Ich werde sie herholen lassen, damit du um ihre Vergebung bitten kannst!“ Jagor schnaubte. „Und wenn ich das nicht tun will?“ Candara machte eine wegwerfende Handbewegung. „Dann wirst du den heiligen Berg verlassen müssen! Ich habe dasselbe zu Janosz gesagt und es gilt auch für Alraune. Wer Gretchens Sieg in Abrede stellt, ist hier nicht länger willkommen! Ich will den Frieden bewahren. Die Zeiten der sinnlosen Kriege sind vorbei. Bewerte einen Mann nicht nach seinen Hosen und eine Frau nicht nach ihrer früheren Herkunft!“ Er deutete auf Stivs löchrige Jeans, was diesen sichtlich amüsierte. Dann erschien Gretchen auf der Bildfläche. Ich staunte schon wieder, da ich sie noch nie in solcher Kleidung gesehen hatte. Die Tochter des Monds trug einen langen, dunklen Mantel, der nicht zugeknöpft war. Indianischer Schmuck baumelte über dem engen Top, das Gretchens Bauchnabel sehen ließ. Ich sah dort einen Mondstein leuchten, den ich noch nie zuvor bemerkt hatte. Gretchen schritt in ihrem pechschwarzen Minirock auf Jagor zu. Der Torwächter wich zurück, was seinem Instinkt geschuldet war. Gretchen trug schwarze Doc Martens mit der klassischen Schnürung. Sie stellte ein Bein vor, wodurch ihre rechte Fußspitze Jagors Schuhe berührte. „Skate-Schlampe?
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.