„So gefällst du mir schon viel besser, Meister des schnellen Spatens“, ...stellte Ali Eben Jussuf zufrieden fest.
„Wie wäre es denn jetzt mit einem kleinen Begrüßungsschnaps?“
„Aber Ali“, seit wann erlaubt der Prophet denn den Alkohol? ...stellte sich der Professor empört, während er schon zwei blecherne Becher füllte...
„Oh, verboten hat er ihn nicht. Für medizinische Zwecke ist er durchaus erlaubt. Und das ist doch ein medizinischer Zweck, oder täusche ich mich? Vor ein paar Tagen hatte ich Zahnfleischbluten. Das muss desinfiziert werden. Aber um ganz sicher zu gehen, lass uns lieber das Zelt schließen. Dann wird er es nicht sehen“, ...lachte Eben Jussuf, während er auch schon den Becher hob.
Noch die halbe Nacht lang, begrüßten sich die verwegenen Männer, desinfizierten und sangen schmutzige Lieder...
...Es war gerade erst kurz nach Sonnenaufgang, als Frau Doktor Willhelm die armen Opfer der Destillationstechnik auch schon lauthals weckte.
„Was ist denn mit ihnen los? Haben sie etwa keinen Wecker, Herr Kollege? ...Die Arbeiter haben bereits gefrühstückt und warten auf ihre Anweisungen!“
Das Geschimpfe der Grabungsleiterin hallte wie das Echo von Geschützfeuer in den Schädeln der Zecher wieder...
Ali rieb sich stöhnend den schmerzenden Kopf. Mühsam rappelte er sich von seiner Liege hoch, erfasste blinzelnd die scharfen Konturen der Lagerleiterin, ...und pfiff anerkennend durch die Zähne...
Ali hatte sich gerade noch rechtzeitig an die Ermahnungen seines Propheten erinnert, was den übermäßigen Gebrauch von „Munddesinfektionsmittel“ anging. In Sachen Begrüßungswasser-nachwehen, war er jetzt also klar im Vorteil.
Darum übernahm er es auch kameradschaftlich, für seinen schwer angeschlagenen Vorgesetzten zu antworten. Zunächst brachte er einige versöhnliche Entschuldigungen hervor, wie es der Prägung seines wortgewandten Kulturkreises entsprach.
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