Außerdem musste er lernen, als Meister konsequent zu sein. Das musste ich ihm begreiflich machen, ohne ihn zu verletzen. Wie wusste ich noch nicht, aber ich wollte es, wollte nur noch für ihn und Sandra da sein, beim Sex und in der Liebe. Norbert war immer der liebende, hingebungsvolle Partner gewesen. Das machte ihn aus und liebenswert, diese neue dominante Rolle voll zu verinnerlichen, würde nicht leicht für ihn werden.
Sandra war gegangen und wir im Aufbruch zu meiner Tochter begriffen, als ich eine SMS bekam:
„Vergiss nicht Norbert deine dunkle Seite zu gestehen. Egal wie du es machst, tu es!“, schrieb Sandra.
„Ich versuche es heute noch“, tippte ich hastig zurück.
Ja ich wollte es wirklich tun, doch vorerst gab es anderes, was diese Gedanken verdrängte.
Die Enkelkinder nahmen uns sofort voll in Beschlag. Überglücklich wieder einmal mit uns spielen zu können und von ihren Erlebnissen zu berichten. Es zeigte uns, was wir in letzter Zeit versäumt hatten. Das musste sich unbedingt wieder ändern.
Dann, als wir gesättigt waren und die Kinder im Bett, fasste ich mir ein Herz und gestand unser Verhältnis zu Sandra. Die Reaktion meiner Tochter brachte mich auf hundertachtzig. Beinahe hätte ich auf die gleiche Art reagiert und mit ihr gebrochen. Norbert und Steffen, mit ihrer Ruhe und Vernunft, erwiesen sich als Fels in der Brandung und verhinderten mit ihrer Art, dass ich wie Maria reagierte.
Maria war eben durch und durch mein Kind. Nur das bei mir in solchen Momenten, der Trotz überwog, bei ihr die Aggressivität. Für einen Augenblick dachte ich, dass es für immer einen Bruch zwischen uns geben würde. Als Steffen uns aber verabschiedete, wusste ich, er würde alles tun, um das zu verhindern. Er würde Mittler sein und mit Bedacht die rechten Worte finden. Meine Tochter hatte das Pendant zu Norbert geheiratet.
Zu Hause fiel ich in ein tiefes Loch.
Den Bogen überspannt
Je oller umso doller - Teil 45
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