Bald war es keine Frage mehr, dass Denise die Zunge auch an anderer Stelle spüren wollte. Die Zunge, und auch andere Sonden fleischlicher Natur. Mit katzenhafter Geschmeidigkeit war sie plötzlich auf den Knien. In dieser Pose würde er sie gern in Stein hauen. Doch an Hammer, Meißel und Granit, konnte er jetzt unmöglich denken. Klappernd fielen Bleistift und Zeichenbrett zu Boden. Denises Brüste tropften in dieser einladenden Haltung geschmeidig vom Körper. Wonnig wollte er sich hinein wühlen. Die Muskeln ihrer Schenkel waren katzenhaft gespannt. Dieses göttliche Hinterteil verschlug ihm schier den Atem. Bisher hatte er seine vollendete Form nur erahnen können. Nun wölbte es sich in satter Erscheinung vor seiner Nase. Und gerade die kleinen Details dieser perfekten Fülle waren es, die den Bildhauer besonders reizten; jener große Leberfleck auf der linken Backe, die leichte Maserung im Übergang zu den Schenkeln,… und dann der braune Urwald, der dem tiefen Tal dieser Herrlichkeit entsprang, und sich in der satt vorwölbenden Tiefebene der geöffneten Schenkel verdichtete, ohne dass er das Lächeln der hungrigen Löwin verbergen konnte, die sich darin versteckte. Nein, er konnte jetzt nicht ans Arbeiten denken; war er sich doch sogleich bewusst, dass er diese elektrisierenden Feinheiten niemals in Marmor nachbilden konnte. Denise hätte es ihm in diesem Augenblick wohl auch übel genommen. Denn ihrer Löwin lief das Wasser im Munde zusammen. Da musste der Künstler sie natürlich erst einmal füttern. Und dieses schmatzende Tierchen war so hungrig, dass der Graue bald tiefe Furchen im Rücken trug… Doch das störte den breitschultrigen Künstler nicht im Geringsten. Er liebte ihr tiefes schnurren, ihr lautes Brüllen und ihr samtenes Fell.
Denise war jetzt allabendlich auf dem Hof in den Dünen, …was den armen Herrn Schniggenfittich sehr traurig machte. Aber ihr Kätzchen war eben jetzt ständig hungrig, und ihr Körper verlangte nach der sensiblen Rauheit der Steinmetzhände. …Und wenn sie dann nackt und erschöpft auf dem Fell vor dem prasselnden Kamin lag, und sich nicht mehr regen wollte, dann lauschte sie dem Kratzen des Zeichenstiftes, oder dem Klang des Hammers, der sich so angestrengt mühte, die Schönheit ihres Leibes im Stein zu verewigen. Der Graue hämmert noch heute, denn er hatte die Grenzen der Kunst erreicht. Das behauptete er jedenfalls stets, wenn Denise ihn besuchte, um erneut nackt aufs Fell zu gleiten …
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