Kopfschüttelnd legte er das Fernglas zur Seite und holte sich den Tabak aus dem obersten Schubfach der Kommode, drehte sich eine Zigarette und zündete sie an. Sollte er nach unten gehen und im Pool eine Runde schwimmen? Immerhin stand dieser allen Bewohnern des Hauses zu. Er könnte sie ansprechen und sagen: „Ich bin der Typ aus der zweiten Etage und ich schaue euch schon eine Weile zu.“ Die Antwort lag auf der Hand, die Frauen würden ihn wie einen Marsmenschen betrachten und sagen, dass er nicht mehr im Besitz seiner geistigen Kräfte war. Er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, nahm sich das Fernglas und schaute in höchster Erwartung wieder nach unten, doch eine Leere füllte den Beckenrand aus. Sie waren weg, nicht einmal mehr das Handtuch lag da.
Der Gedanke an die beiden ließ ihn heiß werden und er öffnete den Reisverschluss seiner Hose, nahm sein bestes Stück hervor, strich langsam über den Schaft und schob die Vorhaut zurück. Zu gut fühlte es sich an der Spitze an. Während er eine der sensibelsten Stellen mit dem Finger berührte, klingelte es. Er hielt die Augen geschlossen und dachte: „Bitte probiere es woanders.“ Es hörte nicht auf, erneut ertönte die Klingel. Er atmete tief durch, schob den Tiger zurück, schloss den Reisverschluss. Wollte der Postbote ihm wie gestern ein Paket dalassen? Er war keine Annahmestelle.
Er öffnete die Tür und ihm blieb jedes Wort im Hals stecken. Die beiden Grazien standen vor ihm und lächelten ihn an. Die Brünette trug ein grünes Kleid, unter dem sich ihre Brüste abzeichneten und die Blonde hingegen war eher sportlich gekleidet, trug kurze Jeans und ein schwarzes enganliegendes Top mit einem tiefen Dekolleté. Alles zog sich in ihm zusammen. Er versuchte locker zu bleiben und fragte: „Was kann ich für Euch tun?“
„Uns gehört das Apartment nebenan. Wir wollten heute Abend eine Party feiern. Es kann laut werden“, sagte die Brünette.
Der Beobachter
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