Aber die Liebe, den Sex, ja, das würde sie sehr vermissen und das wolle sie auf jeden Fall. Und er habe den Eindruck gemacht, dass er genau das auch wolle. Oder habe sie sich getäuscht? Aus welchem Grund sonst riefe er an. Er solle doch einfach vorbeikommen, man könne natürlich auch reden, zum Essen könne sie ihn nicht einladen, das sei einfach schwierig, aber ein Glas zusammen trinken, das gehe allemal. Dann legte sie wieder eine kleine Pause ein. Sie wolle mehr und er wisse doch genau, was sie meine. Aber er solle nur nicht glauben, sie täte das für Geld, nein, das sei nicht der Fall, sie sei keine Nutte. Es sei nur so, dass sie seit längerem allein sei, ohne fest Beziehung, selbst ohne gelegentliche Kontakte, die zum Sex führten. Sie könne wegen ihres Sohns nicht viel ausgehen und Bekanntschaften suchen, gar im Internet, dafür sei sie nicht geeignet. Aber ihr Wunsch nach Liebe in seiner elementarsten Form, so drückte sie sich aus, sei sehr groß und sehr dringend und sie könne und wolle diese Sehnsucht nicht weiter unterdrücken. Als sie ihn gesehen habe, habe sofort gespürt, dass er der richtige Mann sei. Er habe sie auf eine Weise angeschaut, dass es ihr heiß und kalt den Rücken hinabgelaufen sei und ihr Unterleib habe sofort vibriert, ja, wirklich. Er wisse doch, wie sich das Anfühlen würde mit diesen Schmetterlingen im Bauch. Und deshalb, nur deshalb, habe sie den Mut aufgebracht, ihm jetzt diesen Vorschlag zu machen und die Gelegenheit nicht vorbeiziehen zu lassen. Denn sie habe schon gefürchtet, er würde sich nicht mehr melden, weil diese seltsame Begegnung schon einige Tage vorbei sei. Sie habe nichts unternommen, weil der erste Schritt doch von einem Mann ausgehen müsse, sie sei wirklich keine geldgierige Nutte auf Männerfang. Er habe sich nicht gemeldet und sie habe viel geweint, ja wirklich, und bald hätte sie ihn vielleicht doch angerufen, gegen ihr Prinzip und nun solle er sagen, was er denke und was er wolle.
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