Der Besuch

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Der Besuch

Der Besuch

Yupag Chinasky

In dem einen Zimmer schlief ihr Sohn, fünf Jahre alt und mit einem tiefen Schaf gesegnet, wie sie sofort versicherte, als er sie etwas fragend anschaute. Das zweite, größere Zimmer war Schlaf- und Wohnzimmer in einem. Es wurde beherrscht von einem breiten Bett mit einem Kopfteil aus Schmiedeeisen. Es sei ein Relikt aus ihrer Ehe, erklärte sie, sie könne sich von diesem Bett nicht trennen und sie schlafe darin gut und der Schlaf sei ihr heilig. Tagsüber sei es wie eine Couch und böte dazu viel Platz als Ablage. Die Küche war in der Tat sehr klein und auch das Bad war mit der Wanne völlig ausgefüllt. Er war sich schon beim Anblick der Wohnung sicher, dass die Frau nicht auf Rosen gebettet war und das bestätigte sie ihm auch später. Sie arbeitete halbtags als Sekretärin, das Gehalt war nicht üppig, die Miete hoch, von ihrem Mann bekam sie immer nur dann etwas, wenn sie mit Klage drohte, das sei sehr zermürbend. Sie komme über die Runden, versicherte sie, aber es sei nicht leicht.

Am ersten Abend waren beide doch etwas befangen und sie brauchten mehr, als nur ein paar Worte, um sich aneinander zu gewöhnen. Sie hatte eine Flasche Weißwein im Kühlschrank, künftig würde er immer ein kleines Geschenk mitbringen, Schokolade, Konfekt. Sie mochte Süßes, wie sich rasch herausstellte, im Gegensatz zu ihm. Aber sie hielten sich auch am ersten Abend nicht lange mit Vorreden auf, denn es war klar, was sie wollten und es war auch klar, dass sie es war, die Frau, die das Heft in die Hand nahm und das Handeln bestimmte. Sie trug an diesem späten Abend eine rote Bluse, die ziemlich weit geöffnet war und einen Blick auf einen rosa BH und auf zwei schöne Halbkugeln erlaubte. Dazu hatte sie Jeans an, die sehr eng saßen und die eleganten Kurven ihres Hinterns und der Beine perfekt zur Geltung brachten. Sie stieg auf das Bett und kniete sich hin, den Körper ihm voll zugewandt.

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