Der blonde Hüne und ich

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Der blonde Hüne und ich

Der blonde Hüne und ich

Sven Solge

„Entschuldige, hätte mich auch vorstellen können.“ Ich stoppte kurz und sagte: „Friedhelm Wegener“
Ein zauberhaftes Lächeln huschte über ihre Gesicht, sie wurde aber sofort wieder ernst. „Der Name passt zu dir!“
„Wieso?“, fragte ich
„Na, weil du `Frieden´ gestiftet hast und es für dich scheinbar wichtig ist. Nicht jeder hätte sich dem Muskelprotz entgegen gestellt. Dabei legte sie ihre Hand auf meine, die den Lenker umklammert hielt und drückte sie dankbar.
Die Berührung war so kurz, aber für mich unglaublich intensiv. Ich spürte, wie das Kribbeln über meinen Arm bis zu meinem Herzen wanderte und es einmal kurz aussetzen ließ, sodass ich Vera überrascht ins Gesicht sah und förmlich in ihrem warmen Blick versank. Innerhalb weniger Sekunden nahm ich alles in mir auf, was ich in ihrem süßen Gesicht entdecken konnte. Als erstes fielen mir ihre samtigen Wimpern auf, ich glaube ich hatte noch nie so feine Härchen gesehen wie bei ihr. Ihre braunen Augen schauten mich so vertraut an, als würde sie tief in mein Innerstes schauen können. Ihre sorgsam gestutzten Augenbrauen, ihr braunes, kurzes Haar und ihr schmaler Mund rundeten das Gesamtbild ab.
Auf einmal klopfte mein Herz wieder verrückt in meiner Brust.
Ich setzte mich wieder in Bewegung, weil ich das, was in mir vorging, erst mal verarbeiten musste.
Bis zur Wache wechselten wir nur wenige, belanglose Worte. Nachdem ich mein Fahrrad angeschlossen hatte, stapften wir die drei Granitstufen hoch, bis uns die schwere Eichentür den Weg versperrte.
Vera die vor mir ging, schaffte es nicht den Türdrücker aus längst vergangener Zeit, runter zu drücken, sodass ich helfen musste.
Das Gebäude stammte scheinbar aus dem letzten Jahrhundert. Es roch muffig und machte keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Erst als wir die Wache betraten, wurde es etwas angenehmer und moderner.

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Schade und Danke

schreibt jd231195

Deine Geschichten waren immer ein Highlight. Herzlichen Dank

Dank eines Lesers und Mitautors

schreibt Alnonymus

Herzlichen Dank für die vielen, wunderbaren Geschichten. Es war immer ein Vergnügen sie zu lesen. Alles Gute und vor allem Gesundheit im "Schreibruhestand"

Gedichte auf den Leib geschrieben