Der Bühnenbauer

9 6-10 Minuten 0 Kommentare
Der Bühnenbauer

Der Bühnenbauer

Madam Lasterhaft

Müde fielen die dicken Tropfen von der teils durchrosteten Dachrinne in das hölzerne Regenfass, welches sich an der Backsteinmauer der alten Werkstatt mit den teilweise blinden, einfach verglasten Stahlprofilfenstern lehnte. Darunter hatten sich moosige Stellen an der mittlerweile porösen Mauerstruktur gebildet, die dieser sichtlich zu setzten. Ein großer Riss zog sich durch den Putz eines Nebengebäudes vom Boden bis kurz vor den Dachstuhl. Ein paar Übermütige hatten der Welt ihren Stempel mit ein paar schnellen Graffiti Tags um den Riss herum hinterlassen. Die Rundbogenfenster konnten den etwas verwahrlosten Eindruck manch eingeschlagener Fenster des seit Jahrzehnten unbewohnten Obergeschosses etwas abmildern. In mühevoller Arbeit hatte eine Agentur nebenan ihren gepachteten Bereich im Industrial Chic aufgehübscht. Blanke, matte Metallrohre in Schwarz durchzogen die Decken der Räume, auf großen Holztischen wurde einzeln und im Team gearbeitet. Den einzigen Quell an Behaglichkeit lieferten ein paar lose über die Stühle gelegte Schals und auf den Boden ausgelegte Tierfelle. Oft sah Peter nach Feierabend auf dem Weg nach Hause die „studierten jungen Leute“, wie er sie nannte, an ihren von Stehlampen und Pendelleuchten beleuchteten Arbeitsstätten, welche sie flexibel mit ihren Möbeln auf Rollen veränderten. Sie schienen sehr konzentriert und arbeitsam. Nicht selten kam er, der sich als einer der „einfachen Leute“ betrachtete umhin dies belächelnd mit der Schichtarbeit der ehemaligen Arbeiterschaft in ihrer früheren sechs Tage Woche zu vergleichen. Die Art die Möbel eines aus Peters Sicht Büros zu verschieben hatte etwas von einer Autowerkstatt in der jeder seinen Werkzeugwagen mit sich nimmt. Diese Anwendung eines flexiblen Möbels in ein Büro zu implementieren schien ihm wie von einer anderen Welt. Wenn er an seinen mit Papierbergen, Werbekugelschreibern und anderen wild durcheinandergewürfelten Büroutensilien zugemüllten ausladenden Bürotisch samt zweier zugehöriger Bürocontainer dachte, musste er lachen bei dem Gedanken ihn mit in das Verschiebekarussell des „Sharing Workspace Modells“ der Agentur einzubringen. Allein die Masse des Tisches in Bewegung zu bringen um ihn zu einem kaum aufzuhaltenden Kollos in Bewegung zu setzten schien ihm amüsant. Nicht einen Tag würde er dort als einer von Ihnen überleben.
Dann kam Peter wieder ins Grübeln. Vielleicht war er schon ein zu alter Knochen um das was diese Leute als neu ansahen, zu verstehen. Schließlich mochte sich in beinahe dreißig Jahren Berufserfahrung doch so einiges was ihm nicht so ganz bewusst war eingeschliffen haben. Nachdenklich hauchte er auf die Brillengläser seiner metallenen, eckigen Brille, die seine markanten Züge noch mehr hervorbrachte. Er rieb die leicht verkratzten Gläser zwischen Daumen und Zeigefinger über die er seinen Ärmel gezogen hatte.

Der Endvierziger schloss quietschend das sich etwas sperrende Fenster. Verriegelte es mit groben Bewegungen seiner beanspruchten Hände. Schluss für heute. Zusammengekehrt. Aufgeräumt. Feierabend. Er atmete die feuchte Luft der nahen Elbe ein. Sein inneres Gespür sagte ihm eine raue Nacht voraus. Vielleicht war der erste Frost zu erwarten. Er zog die Reißverschlüsse seiner Jackentasche auf und versenkte seine Hände darin. Sein neuer Handschmeichler begrüßte ihn. Obwohl er am liebsten in seiner Werkstatt arbeitete, kam er nicht umhin auf das Display seines Smartphones zu schauen um zu erfahren was sich in der Welt getan hatte. Ein roter Kreis mit einer weißen Eins zierte das grüne Telefonsymbol. Nach kurzem zögern rief er seine Mailbox an. Eine junge, weibliche Stimme stellte ich vor. „Guten Tag, mein Name ist Janette Mertens. Ich bin auf der Suche nach einem kompetenten Tischler oder Bühnenbauer. Ich brauche Sie für eine Sonderanfertigung. Melden Sie sich, sollten Sie Interesse und noch Platz in Ihren Auftragsbüchern haben.“ In Peters Kopf setzte sich automatisch ein kleines Kopfkino in Gang, was die junge Dame wohl haben wollte. Wahrscheinlich einen Tisch fürs Home-Office, wie so viele in diesen Tagen. Er kam seinen Aufträgen nicht hinterher. Etwas in der Stimme der jungen Frau reizte ihn mehr erfahren zu wollen. Mit dem aufrechten Gang eines handwerksstolzen Arbeiters ging er an den großen Fenstern der Agentur vorbei. Das große Schaufenster verriet die frühere Zwischennutzung als Café. Heute stand dort eine elfenhaft wirkende, langhaarige Frau die konzentriert in ihr auf einem Ständer liegendes Tablet blickte und mit spitzen Fingern darauf herumtippte. Sie lehnte ihren Po an einen Barhocker. Selbst diese Position ließ ihre kleinen Pobacken nicht zur Seite wandern. Verriet, dass wirklich keinerlei störendes Polster an ihr dran war. Sie hatte eine hellblau glatt schimmernde Hose an, im Kontrast dazu überdeckte ein heller Pulli im gepflegten Zottel-Look ihre schmalen Schultern und Brüste. Einer ihrer Füße lehnte auf der Fußstütze des Barhockers und wippte kaum merklich in der Luft. Ihre Lippen wirkten voll, glänzten leicht, was sie noch voluminöser erscheinen ließ. Heller Schimmer lag auch auf ihren Augenlidern. Dagegen wirkte der Rest ihres Teints matt wie aus der Puderdose gefallen. Ihre markanten, dunkelbrauen Augenbrauen wirkten beinahe gerade, so konzentriert durchforstete sie den Inhalt ihres digitalen Helfers.

Peter sank ein wenig das Herz in die Hose. Schnell zur Bushaltestelle und hinein in seinen wohlverdienten Feierabend, bevor er noch zur Salzsäule erstarrte. Sein betagter BMW stand immer noch in der Werkstatt. Am Ende der Straße sah er die Rücklichter eines Stadtbusses. Es war mittlerweile fast 20 Uhr. Er blickte auf die Tafel des hiesigen Busunternehmens. Taktänderung. Noch gute zwanzig Minuten Wartezeit. Leise fluchend ging er schnellen Schrittes zurück in die zumindest etwa wärmere Werkstatt. Ein kurzer Blick in Richtung Schaufenster gab ihm jedenfalls die Gewissheit, dass seine Schöne auch noch fleißig war. Nah dran war er an ihr. Wäre diese Scheibe nicht gewesen, er hätte sie beinahe in seinen muskulösen Arm nehmen können. Wie als ob sie seine Gedanken gelesen hatte schaute sie direkt in seine Augen. Kaltes Blau ihrer Regenbogenhaut durchdrang ihn. Er fühlte sich dermaßen bei seinen Beobachtungen ertappt, dass er die Schultern hochzog, sein Kinn in seinen Kragen vergrub und weiter voran ging.

Er ließ sich auf seinen knarzenden Bürodrehstuhl nieder und drückte auf die Rückruftaste. „Mertens. Was gibt`s?“, begrüßte ihn die etwas weniger freundlich klingende Stimme an der anderen Leitung. „Hallo Frau Mertens, gut dass ich Sie noch erreiche. Sie hatten einen Sonderauftrag für mich. Meine Auftragsbücher sind randvoll. Je nachdem, um was es geht kann ich vielleicht eine Ausnahme machen.“, stieg er ein. „Ah sehr gut, Sie sind der Erste der sich meldet. Ich benötige für meine Auftritte eine kleine Bühne, die robust und gut zu transportieren ist. Soeben habe ich Ihnen die Zeichnung gemailt. Was halten Sie davon?“, Peter überflog die Skizze. Er konnte mit etwas Mühe an seiner routinierten Art festhalten, als sich ihm der Verdacht aufdrang, dass es sich dabei um eine Torte aus Holz handelte aus der die Dame wohl herauskommen würde um sich vor einer Menschenmenge zu entblättern. Er hatte Durst. Durst nach der Frau. Und es waren noch andere im Rennen um den Auftrag. Er wollte sie und den Auftrag.

Nun sank mehr Blut als sein Herz in die Hose und brachte einen spontanen Ständer hervor, den er mit einer Hand mühevoll befreite. „Moment.“, nestelte er an seinem Hosengefängnis herum. „Jetzt habe ich etwas zu Schreiben. Aus statischen Gründen muss ich wissen, wie sie die Bühne belasten wollen um mehr als einen Auftritt etwas von ihr zu haben. Sprich, um es kurz zu machen, ihre Größe, Gewicht und dessen Verteilung. Entweder das oder ich schätze über den Daumen anhand eines Fotos. Haben Sie eines zur Hand auf dem Sie in Ihrer Gesamtgestalt gut zu erkennen sind? Dann kann ich mir ein Bild machen.“ In dem Moment als er den Anhang geöffnet hatte überkam ihn die totale Gier. Janette war ein rundliches Vollblutweib. Auf dem Foto war sie bei der Arbeit an der Stange in einem spärlichen Zweiteiler und einer obsessiven Netzstrumpfhose zu sehen. Lange, rote Haare hingen nach unten. Er wünschte er hätte ihr Höschen anfassen können, welches ihre Scham bedeckte. „Ja, ich sehe, da müssen wir mit einem guten, schweren Holz arbeiten.“, versuchte er nach einigen Momenten der Stille seine Aufregung zu überspielen. „Das sollten Sie trotzdem vor Ort aussuchen. Ich habe zwei Lieferanten, die hierfür infrage kommen.“

„Wann wollen Sie zur Materialauswahl und Besprechung kommen? Ich habe in drei Wochen am Dienstag noch einen Termin frei.“, setzte er einen Köder aus um auszutesten wie viel sie bereit war zu geben. „Wie bitte?! So lange kann ich nicht warten. Zeit ist Geld, Sie verstehen. Sind sie noch in der Werkstatt?“, konterte sie. „Ähm ich habe Feierabend.“, wich er aus, rieb dabei zuverlässig seine freigelegte Lust. „Okay aber wir telefonieren doch gerade. Ich kann in zehn Minuten hier sein“, entgegnete sie. „Von mir aus. Aber das kostet extra!“, antwortete der weich geklopfte Handwerker. „Bis gleich.“, bestätigte sie und legte auf.

Peter lehnte sich zurück, legte seine Beine auf den Container und befühlte seinen schon aufregt in die Luft ragenden Penis. „Janette. Janette du kleines Luder.“, sagte er beinahe lautlos als er ihn mit etwas Spucke benetze. Mit regelmäßigen Bewegungen arbeitete er am Schaft entlang, stellte sich vor wie Janette ihn in sein Sitzpolster presste. Ihre Oberschenkelunterseiten seine Beine fest in den Boden drückten und so den gewagten Sex auf einem beweglichen Bürostuhl möglich machte. Sie hatte ihn in seinem Traum nicht nur mit dem Stuhl an die Wand gefahren. Ihr Gebaren war animalisch. Ihren aus schwarzen Pailletten bestehenden Minirock schob sie nach oben. Ihre Küsse schmeckten nach rauer Lust. Sie ließ seinen Schwanz in ihrem Schlund bis zur größten Größe aufpumpen. Er tauchte zwischen ihren weiblichen Schenkeln ab. Knetete ihren Po. Ließ sie nicht mehr aus seinem süßen Gefängnis der aufgelegten Hände auf ihren Hüften. Ihr Fötzchen war geradezu himmlisch erregt. Seine bullige Statur ermöglichte es, dass er sie mit seinem Schwanz in ihr anhob und an der Wand festnagelte. Immer wieder schob er stoßweise seinen Phallus in sie, erntete lustvolle Schreie. Leckte ihre großen Brustwarzen mit zarten Zungenschlägen. Sein Vulkan kochte über. Strömend kam seine weiße Lava aus ihrer Spalte geflossen. Er stieß solange kräftig zu bis auch seine Lady in den höchsten Höhen war und sich lustschreiend in ihn krallte. Sie war eine von seinem Schlag, eine Handwerkerin, die ihr Spezialgebiet gesucht und gefunden hatte. Er würde ihr die schönste Bühne bauen, zu der er imstande war.

Peter öffnete langsam die Augen. Richtig warm war ihm in seiner mittlerweile doch etwas ausgekühlten Werkstatt geworden. „Danke Janette. Bis gleich.“, sagte er zu dem Foto der Auftragsanwärterin. Er säuberte sich und warf sich schnell ein Augenzwinkern im Badspiegel der Werkstatttoilette zu, als das scheppernde Geräusch ein Klopfen an der Türe verriet. Mit dem fahlen Licht der Neonröhre im Rücken öffnete er diese und traf damit fast seine Kundin. Sie war vom Dunkel der Nacht eingehüllt, doch ihr attraktives Gesicht wurde von dem Werkstattlicht hell beleuchtet. Der Werkstattmeister war gespannt. Sollte es bedauerlicherweise mit ihnen nichts werden, so konnte er doch wenigstens die junge Frau im Schaufenster der Agentur nebenan aus der Reserve locken.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 5304

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben