..genau wie ihr Mann.
Zu schade. Sie hatte sich wirklich auf die Oper und ihren Andre gefreut. Sie waren ja nun schon seit fast zehn Jahren verheiratet. Doch gerade wegen ihrer knapp bemessenen, gemeinsamen Zeit, waren sie noch immer so spitz aufeinander, wie am ersten Tag.
Nicht, dass die Oper für sie ein besonderer musikalischer Hochgenuss war. Carina liebte mehr die Pausen. Und ihrem Mann ging es ganz ähnlich. Denn was gab es schon geileres, als seiner Partnerin in der abgeblendeten Atmosphäre des Saals, während einer besonders inbrünstig geschmetterten Arie, unter`s geschlitzte Abendkleid zu greifen, ...und ihr nach Herzenslust die frisch rasierte Möse zu fingern bis sie schmatzte?
...Oder der Geliebten, während der Sitznachbar angestrengt der Darbietung lauscht, eine Titte aus dem Ausschnitt zu zupfen, um sie zum Takt des Gebotenen, rhythmisch durchzukneten; ...wohl wissend, dass bereits vibrierende Liebeskugeln in ihr arbeiten … und jederzeit gewahr, dabei ertappt zu werden…?
...Und in den Pausen?
...Diese protzigen Marmortoriletten waren der ideale Ort für einen heißen, ehelichen Fick im Stehen…
„Schade“, ...dachte sich die vierunddreißigjährige Blondine, ...und schrieb ihrem Göttergatten schnell eine kurze Notiz an die Küchentafel. Er würde das verstehen. Er würde stolz auf sie sein. ...Und schließlich war sie es ja auch, die das nennenswerte Geld nach hause brachte...
...Er hatte ja noch seine bildhübsche, sechsundzwanzigjährige Sekretärin zur Überbrückung. Eine offene Affäre, die sie ihm gern gestattete.
Und das gut gewachsene Kindermädchen hatte sie auch nicht nur der kleinen Tochter wegen eingestellt. Denn auch Carina war kein Kind von Traurigkeit (...und stets um gerechten Ausgleich bemüht). Auch wenn ihre Liebe voll und ganz ihrem Andre gehörte…
...„Das Taxi steht in einer halben Stunde vor ihrer Tür. Die Flugtickets sind schon am Schalter hinterlegt. Packen sie leichte Kleidung, Pfefferspray und Mückencreme ein. Oranga ist heiß und tropisch schwül. Denken sie an Kondome. Bei diesem Klima kann man einfach nicht anders…“
„Ach Charls, ...ich liebe ihre direkte Art. Wann haben wir eigentlich das letzte mal?“…
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