Der Eidechsenkönig

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Der Eidechsenkönig

Der Eidechsenkönig

Andreas

Alina war das einzige Kind, elterliche Liebe und Wärme schmerzhaft vermissend. So begann sie hart zu werden, legte sich Hornhaut zu auf der verwundeten Seele. Dann die ersten flüchtigen Liebesbeziehungen. Defloration einer widerspenstigen Achtzehnjährigen durch den gleichaltrigen, sich selbst hassenden Freund. Unerfreuliche Ereignisse und dann der Versuch sich in einer neuen Stadt ein Stück eigener, heiler Welt aufzubauen.
Ich spürte ihren unterschwelligen Schmerz und hielt sie vorsichtig im Arm. Ich wollte nichts kaputt machen durch eine unvorsichtige, aus der Erregung geborenen, Bemerkung. Doch Alina litt nicht. Sie schmiegte sich an mich und ihre Hände redeten in einer eindeutigen Sprache mit mir. Ihre Lippen suchten meinen Hals, saugten sich daran fest und suchten mich unsterblich zu machen. Aber das war der Eidechsenkönig schon und so begann er das Drehbuch in seine eigene Hand zu nehmen.
Meine Hände knöpften Alinas Jeans auf. Ich schaffte es nur sie bis zu den drallen Oberschenkeln herunterzuziehen, dann mußte ich passen. Alina lächelte unverschämt, stand kurz auf und zog sich die Hosen in perfekter Manier ab. Sie stieg aus dem Knäuel und nun stand sie im Shirt und String mitten in meiner Wohnung.
Der Eidechsenkönig fühlte das Pochen seines Schwanzes. Fleisch, das sich energisch gegen schwarzes Leder presste. Sein dichtes, dunkles Haar fiel ihm in verführerischen Locken ins Gesicht. Seine Lippen waren trotzig aufgeworfen. Sein durchtrainierter Körper atmete den Geist der Rebellion und war schon auf der Straße des Exzesses angekommen. Der Eidechsenkönig senkte sein Haupt um Alina einen feuchten, klebrigen Kuß mit seiner gigantischen Zunge zu geben. Sie stöhnte als sie seinen heißen Atem spürte. Seine tantrischen Finger öffneten ihre Muschel, seine kalte Haut rieb sich an ihren schweißnassen, bloßen Brüsten, denn ihr T-Shirt hatte er längst nach oben geschoben.
Der Eidechsenkönig wußte, daß die Zeit auf niemands Seite stand und ihm war klar, daß die Nacht nun doch nicht endlos sei. So beeilte er sich das Werk zu vollenden. Alinas junger Leib erweckte die Jahrtausende alten Instinkte des Echsenmannes. Damals in der Meskalin Wüste Neu Mexikos war es ihm ähnlich ergangen. Alina war jenes Indianermädchen, das ihm einst seine Männlichkeit geschenkt hatte. Wiedergeboren durch den verzerrten Klang elektrischer Gitarren. Die junge Frau glaubte heidnische Gesänge zu hören als ihr der Eidechsenkönig seinen Schwanz von hinten gab.
Als der Rausch abgeklungen war, fühlte ich mich kraftlos. Der Eidechsenkönig fordert stets einen hohen Tribut. Als ich mich von Alina wegschlich, das Bad ist ein besonders intimer Ort, um mir das Gesicht zu waschen fand ich einige neue Falten darin. Meine Augen waren blutunterlaufen und ich spürte eine schwere Müdigkeit. Doch mein Herz war jung und es schlug in einem gleichmäßigen Backbeat. Ich grinste mein Spiegelbild unverhohlen an und der König der Echsen lächelte cool und bedeutsam zurück.

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