Also, ich meine einen Junggesellenabschied, oder ähnliches?“
„Was soll ich denn damit?“, fragte ich verständnislos. „Ich bin doch schon lange kein Junggeselle mehr und mit wem sollte ich was unternehmen? Mein Freundeskreis ist ja eigentlich deiner.“
Gina ignorierte diese Aussage und meinte:
„Naja, wenn du nichts geplant hast, möchten wir dir die Nacht vom Donnerstag zum Freitag, allein mit Lea anbieten.“
Lea strahlte mich erwartungsvoll an und Gina wirkte unbefangen, als wäre es das Normalste von der Welt.
Total überrumpelt brachte ich nur: „Wieso das?“, heraus.
Leas Lächeln erstarb und Gina geriet in Erklärungsnot.
„Hhmm, wir dachten nur … es wäre noch ein schönes Highlight für dich … euch … und du würdest dich darüber freuen.“
Mir war sofort bewusst, dass Gina den Fick mit Andy damit auszubügeln gedachte, was nicht ganz in meinem Interesse lag. So hatte ich immer etwas in der Hand, wenn sie wieder einmal über die Stränge schlagen sollte. Allein Leas enttäuschtes Gesicht und der heimliche Wunsch nach ihrer Nähe, ließ mich den nächsten und anschließend gleich noch einen Dominostein umstoßen.
„Selbstverständlich ist das ein traumhaftes Angebot, was ich gerne annehme, aber wo soll es stattfinden und was machst du in dieser Nacht?“
Leas Gesicht hellte sich auf und Gina beeilte sich zu sagen:
„Hier, in unserer Wohnung. Ich gehe vielleicht erst mal zu meinen Eltern und ziehe mich dann diskret in Leas Zimmer zurück.“
Das war der Moment, in dem ich noch etwas hätte retten können, aber Gina hatte genau kalkuliert, wie sie uns packen musste.
„Hast du für dich nichts geplant?“, fragte ich nach.
„Hhmm, wenn es euch stört, dass ich dann hier bin, könnte ich ja vielleicht – also nur, wenn es euch recht ist – die Nacht mit Tom verbringen“, sagte sie als wäre ihr das gerade erst in den Sinn gekommen.
Weil sie sich noch mehr als ich nach einer gemeinsamen Nacht sehnte, stieg Lea sofort darauf ein:
„Das wäre ja nur gerecht, und jetzt, wo wir eine eigene Wohnung haben, ist das auch kein Ding mehr.“
„Gut“, meinte Gina, fast zu euphorisch und legte noch etwas nach um uns ganz einzulullen. „Wie damals bei der Nacht mit Ariane, sage ich jetzt: Es ist alles erlaubt, die Regeln sind außer Kraft und ich will nichts über diese Nacht wissen.“
Voll erwischt! Klassisch waren wir in ihre Falle getappt. Sie hatte einen Ausgleich zu ihrem letzten Fremdfick und gleichzeitig einen Freifahrtschein für sich. Es verstand sich ja von selbst, dass wir über ihre Nacht auch nicht nachzufragen hatten.
Gina hatte sich in letzter Zeit verändert und ich war dahingehend wieder so sensibel, wie zu beginn unserer Beziehung. Deswegen ahnte ich, dass sie mehr für diese Nacht geplant hatte, als wir erfahren sollten. Lea hatte das jedoch nicht durchschaut und war das Glück in Person. Um sie nicht zu verletzen und weil ich mich natürlich auch auf sie freute, behielt ich meine Bedenken für mich.
Der etwas andere Junggesellenabschied
Verloren in einer Welt aus Liebe und Sex - Teil 32
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Der etwas andere Junggesellenabschied
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