„Nimm dir was zu trinken mit.“ Rief ihm seine Mutter hinterher und er wusste, dass sie recht hatte. Gestern war er fast 4 Stunden in den riesigen Dünen umhergestrichen, hätte sich fast verlaufen und wäre vor Durst fast umgekommen. Er trottete zurück zu dem Handtuchlager seiner Eltern, griff unter dem großen Sonnenschirm in die Kühltasche und zog sich eine Flasche Wasser heraus.
„Und zieh dir doch eine Kappe über, sonst kriegst du noch einen Sonnenstich.“ Murmelte seine Mutter neben ihm, schon ganz in ihr Buch vertieft. Anne, seine 3 Jahre ältere Stiefschwester, lag schon wieder ölig glänzend in der Sonne und hackte auf ihrem Smartphone herum. Die Ohrhörer tief in die Gehörgänge versenkt. Eine hellgrüne Base Cape auf dem Kopf, wie immer nach hinten gedreht. Sie stützte sich auf den Ellenbogen ab und ihre Arschbacken wackelten im Takt der Musik. Ajax wurde es mulmig. Sein Blick schweifte kurz über den sich langsam füllenden, weitläufigen Strand, das Mittelmeer, das dunkelblau wie ein Spiegel bis zum Horizont reichte und endete wieder auf den Arschbacken seiner großen Schwester. Wie gerne hätte er solche Arschbacken einmal angelangt. Aber Anne war seine Stiefschwester. Man musste eigentlich sagen, seine Schwester. Sie war schon da, als er auf die Welt kam. Und darum ging das gar nicht. Er erschauerte jedes Mal, wenn sie ansah und an Sex dachte. Und doch zog es seinen Blick immer wieder zu ihr.
Sie war gerade 21 geworden und das würde wohl der letzte Urlaub sein, den sie alle gemeinsam verbringen würden. Ajax versucht noch einen kurzen Blick von Annes Brüsten zu erhaschen, aber sie ließ sich gerade nach unten sinken, damit war das erledigt. Er schnappte sich sein Basecap und trottete mit der Wasserflasche im Arm Richtung Düne. Das Ding war riesig. Er musste zuerst an die 30 Meter nach oben durch den weichen Sand, der ständig unter seinen Füßen weg rieselte, um überhaupt auf die Düne zu kommen. Erst mal oben erstreckte sich ein kleines Abenteuerland vor ihm. Ineinander verschlungene Dünenberge erstreckten sich so weit das Auge reichte. Immer wieder gab es Plateaus und weitere Dünen, kleine Schluchten und wieder riesige Sandberge, die erklommen werden wollten. Und es gab die Hitze. Es war jetzt schon sehr warm. Am Nachmittag würde es hier wie in einer Sauna sein. Seine Poren öffneten sich und er begann zu schwitzen. Ajax war ein blonder, schlanker, sehniger junger Mann, blonde Haare, ein männlich schönes Gesicht, aber es zeichnete sich ab, dass er kein Riese werden würde. Das war auch der Grund, warum er mit seinen Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht vollkommen ins Hintertreffen geraten war. Aber etwas kleiner zu sein, eröffnete auch ungeahnte Möglichkeiten, sagte sein Vater immer. Du kannst Astronaut werden, oder Jockey oder Rennfahrer. Alles nichts für Ajax. Vor allem in dieser Zeit, nichts, in der sich für ihn alles nur um eines drehte. Um dieses geheimnisvolle Dreieck, das so viel Glück und Freude verhieß, könnte man doch seinen Schwanz einmal in ein solches stecken.
Der große und der kleine Ajax
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Der große und der kleine Ajax
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