Nirvana

Der Isiris-Punkt: Teil 11 - 20

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Anita Isiris

Thomas´Schläfen pochten. Von Ferne hörte er Marias Liebesseufzer – aber das war vermutlich eine akustische Illusion. Sie hatte ihren Höhepunkt doch gehabt, die Maria, oder? Thomas legte ein paar frische Abtrockentücher vor die Tür und kniete sich hin. Bequemlichkeit war ihm ein Anliegen. Was er sah, verschlug ihm den Atem.

Brigitte und Maurinde vergnügten sich in der Scherenstellung. Es ist nicht einfach, diese weit verbreitete Liebesstellung in Worte zu fassen. Also: Aus Thomas´Perspektive sah das Ganze aus wie ein sich windendes, elegantes Tier mit vier sehr langen Beinen. Das Tier hatte zwei Köpfe. Der eine war ein blonder Wuschelkopf, den anderen zierte eine dunkle Julia-Roberts-Mähne. Exakt in der geometrischen Mitte aber brodelte, schmatzte und kochte es. Nur schemenhaft konnte Thomas dieses Wundertier wahrnehmen – in all dem Wasserdampf. Das machte dieses vierbeinige Zauberwesen noch geheimnisvoller, als es ohnehin schon war. Für die weniger Fantasiebegabten unter Euch sei hier in Gedanken eine Schere abgebildet; eine Schere mit zwei Schenkeln, wie das bei diesen Instrumenten nun mal üblich ist. Eine einschenklige Schere wäre ja eher sinnlos. Schöbe man nun die beiden Schenkel einer zweiten Schere in die Schenkel dieser ersten Schere, hätte man sie nachvollzogen, die Scherenstellung.

Wenn jetzt bloss niemand die Tür zur Umkleide öffnete. Der gazellenhafte Maurindebrigitte-Vierbein- Vierarm- und Zweikopfkörper bewegte sich immer rascher, keuchte immer heftiger... bis Thomas sich nicht mehr beherrschen konnte und die Tür zum Duschraum aufstiess.

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