Am nächsten Morgen wartete ein opulentes Frühstück auf die Gruppe. Fünf Sorten Corn Flakes, Rührei, Drei-Minuten-Eier und Omeletten, 10 Sorten Konfitüre, 5 Sorten Honig, Croissants in mehreren Varianten, Butter, Margarine, O-Saft, Grapefruit-Saft, Mehrfruchtsaft, Kaffee mit und ohne Koffein, Nordsee-Tee in allen denkbaren Abstufungen, Milch... die Kursleiterin liess sich nicht lumpen. “Um 10:00 Uhr treffen wir uns zum Seminar”, durchbrach sie die Stille, die nur von gelegentlichem Geschirrklirren oder ein paar leise geführten Diskussionen unterbrochen wurde. Gegenstand des Seminars würden unter anderem die Fotos sein, die Jasper von Wendelgards Gesicht gemacht hatte – während Paulchen II in ihr seinen Job verrichtet hatte. Die Gruppe war aber überzeugt, dass die Kursleiterin sich noch etwas weiteres einfallen lassen würde. Sie verliess einmal mehr wortlos den Raum, nicht aber, bevor sie Maurinde mit schmallippigem Lächeln einen verschlossenen Briefumschlag zugesteckt hatte. Diese nahm in verlegen an sich und schob ihn in eine Seitentasche ihrer Jeans.
Auf einer riesigen Leinwand war dann tatsächlich Wendelgards Gesicht zu sehen; ihr hübsches Konterfei in unterschiedlicher Mimik. Ein stummer Orgasmus sozusagen, Wendelgards Pupillen, die nahezu unter den Augenlidern verschwanden - unter der Wirkung von Paulchen II. “Wir analysieren Wendelgards Höhepunkt”, richtete die Kursleiterin ihr Wort an die Gruppe, die im Halbkreis vor ihr sass. “Ihr Erregungszustand wechselt von Bild zu Bild. Was lösen diese Fotos bei Dir aus, Jasper?” “Ehm... sie ist auf dem Weg ins Nirvana”, liess sich dieser vernehmen. “Ist das alles?” fragte ihn die Kursleiterin. “Ihr Männer seid nun mal nicht in der Lage, Gefühle zu verbalisieren. Was für GEFÜHLE lösen diese Fotos bei Dir aus?” “Äh... geil, irgendwie.” Wendelgard seufzte. “Öffne uns Deine Seele, Jasper.
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