Längst war mal wieder ein Peeling fällig, und in der Küche gab es bestimmt frische Gurken, die sie in Scheiben schneiden und sich aufs Gesicht legen würde. Dazu würde sie Pink Floyd hören. A Momentary Lapse of Reason. Eines ihrer Lieblingsalben der Band. Zudem war eine Rasur angesagt. Ob einer der Jungs vielleicht... Jasper eventuell... Maria entschied sich für einen einsamen Spaziergang am Wattenmeer. Sie war beeindruckt von der natürlichen Wildheit dieser Gegend, einer Wildheit, von der in Italien immer weniger zu spüren war. Maria hatte nebst ausgeprägten ökologischen Interessen auch einen politischen Background: Ihr vor kurzem verstorbener Vater war Bürgermeister gewesen. Sie benied die Deutschen um Angela Merkel, in ihren Augen eine Politikerin, die nicht nur etwas zu sagen hatte, sondern auch über Geist, Weitblick und Visionen verfügte – ganz im Gegensatz etwa zu stumpfsinnigen Blondinen wie Donald Trump, die ein Genie wie Melania an ihrer Seite benötigen, um sich aufzuwerten. Auf dem tiefsten Grund ihrer Seele ersehnte sie sich eine Liebesnacht mit Maurinde. Ihr Mann zuhause würde Kopf stehen, wenn er das wüsste. Vermutlich rechnete er tatsächlich damit, dass im Liebescamp, in das er selbst sie ja geschickt hatte, dann und wann ein Mann sie bumsen würde. Damit kam er anscheinend klar, Hauptsache, sie kehrte als geiles, laszives Kätzchen zu ihm zurück. Dass sie sich aber mit einer Frau der Liebe hingeben würde, Busen an Busen, Bauch an Bauch, Muschi an Muschi, Schenkel an Schenkel, hätte er vermutlich nicht ertragen. Stefan entschied sich für nichts. DAS TIER 666 in ihm schwieg zurzeit.
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