Der Jutesack vom Nikolaus

Eine nicht alltägliche Familie - Teil 59

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Der Jutesack vom Nikolaus

Der Jutesack vom Nikolaus

Grauhaariger

Und die wenigen Frauen hatten auf den Baustellen dasselbe Problem wie auch Patricia mit dem Wet-Shirt-Effekt.
Natürlich bemerkte Pat, dass der Fahrer mehr auf sie und ihre Oberweite schielte als auf die Straße. Sie herrschte ihn an: “Olhe para frente, apenas para frente!” Was so viel heißt wie „Schau nach vorne, nur nach vorne!“
Der Fahrer grinste deutlich sichtbar in sich hinein. Er nahm sein Mobiltelefon und rief irgendwo an. Bei der Geschwindigkeit, wie ihr Fahrer mit seinem Gegenüber sprach, verstand Patricia kein Wort. Trotz der schwülen Wärme, die überall herrschte, fröstelte es Pat.
Etwa zehn Minuten später bog der Fahrer rechts ab. Nicht ohne zuvor mit der Hand die nachfolgenden Laster geradeaus zu lotsen.
„Não!”, protestierte Pat. “Direto em frente!” Patricia wollte auch geradeaus weiter.
Der Fahrer schüttelte nur kurz mit dem Kopf, sagte aber nichts. Die anderen beiden LKW fuhren weiter. “Was hat der vor?” Pat wurde mulmig. “Ich hab den bestimmt geil gemacht, so wie meine Titten sich zeigen!” Patricia überlegte schon: stillhalten oder sich nach Kräften wehren, sollte der Mann versuchen, sie zu vergewaltigen.
Zielstrebig fuhr der Fahrer ein etwas heruntergekommenes Haus an und hielt an. Er deutete Pat an, ruhig zu bleiben. Er stieg aus und ging in das Haus hinein.
Die wildesten Gedanken gingen Patricia durch den Kopf. “Deutsche Projektleiterin in Brasilien verschwunden!” war noch das Harmloseste. Bis zu vergewaltigt, gequält und zerstückelt war alles dabei. Dann kam der Mann wieder. In Begleitung einer Frau, einer älteren Frau. Sie hatte eine Jeans und auch ein typisches Arbeiterhemd auf dem Arm. Eine tonnenschwere Last fiel von Patricia ab. Die ältere Frau lachte und brabbelte fortwährend in ihrer heimischen Sprache. Im Haus konnte sich Patricia umziehen. Selbst ihr Slip war mehr als feucht. Dafür gab es aber keinen Ersatz. Sie hatte ein Handtuch bekommen und war sofort wieder ein anderer Mensch. Hemd und Hose waren zwar etwas groß, aber trocken! Ihre Kleidung wurde in ein Tuch eingewickelt, welches sie mitbekam. Nach einer Tasse Tee und x-maligem Bedanken ging die Fahrt weiter. Pat hatte der Frau 100 Real zugesteckt. Diese behielt das Geld erst nach einem bestimmenden Kopfnicken und “Por favor” von Patricia.
Jetzt hatte Pat auch nichts dagegen einzuwenden, dass der Fahrer gelegentlich zu ihr herüberschaute. “Schöne Frau...!” meinte er spitzbübisch in sehr gebrochenem Deutsch.

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