Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis …

Eins der Pärchen nutzt die Gelegenheit, zu einem Bekannten, den sie entdeckt haben, zu wechseln, die anderen folgen Lisa sofort.
Und ich? Ich natürlich auch. Meine Frau bei der Hand nehmend, mache ich, was Lisa anregt.
Bin ich auch schon ein Dackel von ihr?
Ich tanze wie schon seit Jahren nicht mehr. Ausgelassen, den Text mitsingend.
Bald dominieren wir drei Paare die Tanzfläche und wir motivieren andere, es uns gleichzutun.
Die Stimmung steigt, was vielleicht auch dem einen oder anderen Getränk, das wir in den Pausen an der Bar zu uns nehmen, geschuldet ist. Was für ein geiler Abend! Bis es so gegen 00:30 Uhr zum anfangs befürchteten Konflikt kommt.
Wir drehen uns zum ersten Titel nach einer Pause, als meine Frau plötzlich abbricht, mich bei der Hand nimmt und zu Lisa zieht.
„Du tanzt doch sowieso mehr mit ihr als mit mir, dann machen wir es doch gleich richtig“, bricht es angefressen aus ihr heraus, bevor sie sich Lisas Mann schnappt und mit dem weiter tanzt.
Ich bin überfordert! Lisa nicht so sehr. Sie greift sich meine Hand und wir beginnen, uns zum aktuellen Song zu drehen. Meine Stimmung ist allerdings am Boden und ich kann mich nicht fallen lassen. Nach einem weiteren Titel verlässt meine Frau mit Lisas Mann die Tanzfläche und wir folgen den beiden.
Viele Worte werden dann nicht mehr gewechselt. Lisa und ihr Gefolge brechen auf und auch wir treten den Heimweg an.
Auf dem kurzen Fußmarsch versuche ich mit meiner Frau zu reden, doch sie hat sich wieder einmal in ihren Panzer zurückgezogen. Sie will einfach nicht mit mir darüber sprechen. Erst als ich mit gereizter Stimme knurre:
„Immer wieder das gleiche! Du strafst mich mit Verachtung, sagst mir aber nicht warum!“
Abrupt bleibt Conny stehen.
„Und was machst du? Du flirtest ganz offensichtlich mit dieser Lisa! Blickst beim Tanzen mehr zu ihr, als sich mit mir zu beschäftigen!“, faucht sie zurück.
Wumm, das sitzt! Habe ich das wirklich so gemacht? Es ist mir jedenfalls nicht bewusst. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke …
„Was jetzt, sag bloß, es ist nicht wahr?“, hakt Conny zornig nach.