Lisa leckt sich noch einmal genüsslich über die Lippen, bevor sie sich aufrichtet und mir genügend Raum gibt um die Hose wieder richtig anzuziehen.
Ich rekapituliere die letzten Minuten und stelle fest, dass mir solch halböffentliche Spielchen auch einen gewissen Kick geben. Da war immer etwas Furcht vor dem Entdecktwerden im Unterbewusstsein und seltsamerweise hat es mich nicht demotiviert, sondern eher angetörnt.
Was hab’ ich nur auf einmal für Gelüste? Ist es Lisa, die so etwas in mir auslöst? Hab’ ich das bisher nur nicht gewagt, weil mir die richtige Partnerin dazu gefehlt hat?
„Du bist so nachdenklich. War etwas nicht richtig, oder ist es die Eifersucht, die dich immer wieder plagt?“, fragt Lisa, die mich gespannt beobachtet.
„Nein, es war super!“, beeile ich mich klarzustellen. „Ich sinniere nur über die Veränderungen, die in mir vorgehen und ja, auch warum mich diese Eifersucht plagt.“
Lisa lächelt versonnen und wartet, bis ich wieder ordentlich angekleidet zur Ruhe komme.
Kaum habe ich mich zurückgelehnt, legt sie sich auf die Bank. Die Beine über die Armlehne an der Seite hängend, den Kopf auf meinen Schoß.
„Das kann ich dir erklären“, beginnt sie schmunzelnd. „Du bist ein Typ mit einer besitzergreifenden Ader. Nicht zu sehr ausgeprägt, aber so offensichtlich, dass ich es schon von Beginn an spüren konnte. Wenn du etwas als dein Eigentum betrachtest, möchtest du es nicht mehr teilen.
Für dich fühlt es sich jetzt so an, als wäre ich dein. Das bin ich aber nicht und werde es auch nie sein. Es ist schwierig für dich, dies zu akzeptieren. Doch genau das musst du lernen.“
Besitzergreifend, ich? Niemals! Oder doch?
Ich horche in mich hinein und analysiere mein Verhalten, auch das in meiner Ehe.
Hmm, Lisa hat recht, auch da quälte mich schon oft eine ungerechtfertigte Eifersucht. Wenn meine Frau mit Freundinnen unterwegs war, oder zu Firmenfeiern, hat es mich manchmal fast zerrissen. Gedanken, dass sie mit einem Arbeitskollegen etwas anfangen könnte oder Ähnliches, nagte an mir. Ich kam nie zur Ruhe, bevor sie wieder zu Hause war, auch wenn mich die Müdigkeit plagte.
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis …
Ob das gut geht? – Teil 6
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